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Finanzamt Neubrandenburg - Auslandsrentner Albanien - Welchen Regelungen unterliegen deutsche Auslandsrentner in Albanien ?

Ein Doppelbesteuerungsabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland undAlbanien existiert seit dem 06.04.2010. Für die Erfassung inländischer Einkünfte gilt zusätzlich das deutsche EStG.

 

Abkommen vom 6. April 2010 zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Albanien zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen

Inkrafttreten:

23. Dezember 2011

 

Fundstellen:

Bundesgesetzblatt 2011 Teil II S. 1186
Bundesgesetzblatt 2012 Teil II S. 145
Bundessteuerblatt 2012 Teil I S. 292
Bundessteuerblatt 2012 Teil I S. 305

 

Der Bundestag hat mit Zustimmung des Bundesrates das folgende Gesetz
beschlossen:
Artikel 1
Dem in Berlin am 6. April 2010 unterzeichneten Abkommen zwischen der
Bundesrepublik Deutschland und der Republik Albanien zur Vermeidung der
Doppelbesteuerung und der Steuerverkürzung auf dem Gebiet der Steuern vom
Einkommen und vom Vermögen wird zugestimmt. Das Abkommen wird nachstehend
veröffentlicht.
Artikel 2
(1) Dieses Gesetz tritt am Tag nach der Verkündung in Kraft.
(2) Der Tag, an dem das Abkommen nach seinem Artikel 32 Absatz 2 in Kraft
tritt, ist im Bundesgesetzblatt bekannt zu geben.
Das vorstehende Gesetz wird hiermit ausgefertigt. Es ist im Bundesgesetzblatt
zu verkünden.
Berlin, den 5. Dezember 2011
De r Bu n d e s p rä s i d e n t
Ch r i s t i a n Wu l f f
Di e Bu n d e s k a n z l e r i n
Dr. An g e l a Me r k e l
De r Bu n d e smi n i s t e r d e r F i n a n ze n
Sc h ä u b l e
De r Bu n d e smi n i s t e r d e s Au swä r t i g e n
Gu i d o We s t e rwe l l e
1186 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil II Nr. 31, ausgegeben zu Bonn am 8. Dezember 2011
Gesetz
zu dem Abkommen vom 6. April 2010
zwischen der Bundesrepublik Deutschland
und der Republik Albanien
zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und der Steuerverkürzung
auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen
Vom 5. Dezember 2011
Das Bundesgesetzblatt im Internet: www.bundesgesetzblatt.de | Ein Service des Bundesanzeiger Verlag www.bundesanzeiger-verlag.de
Die Bundesrepublik Deutschland
und
die Republik Albanien –
von dem Wunsch geleitet, ihre wirtschaftlichen Beziehungen
durch die Vermeidung der Doppelbesteuerung zu fördern und
ihre Zusammenarbeit auf steuerlichem Gebiet zu festigen –
sind wie folgt übereingekommen:
Artikel 1
Unter das Abkommen fallende Personen
Dieses Abkommen gilt für Personen, die in einem Vertragsstaat
oder in beiden Vertragsstaaten ansässig sind.
Artikel 2
Unter das Abkommen fallende Steuern
(1) Dieses Abkommen gilt, ohne Rücksicht auf die Art der Erhebung,
für Steuern vom Einkommen und vom Vermögen, die für
Rechnung eines Vertragsstaats, eines seiner Länder oder einer
ihrer Gebietskörperschaften erhoben werden.
(2) Als Steuern vom Einkommen und vom Vermögen gelten
alle Steuern, die vom Gesamteinkommen, vom Gesamtvermögen
oder von Teilen des Einkommens oder des Vermögens
erhoben werden, einschließlich der Steuern vom Gewinn aus
der Veräußerung beweglichen oder unbeweglichen Vermögens,
der Lohnsummensteuern sowie der Steuern vom Vermögens -
zuwachs.
(3) Zu den zur Zeit bestehenden Steuern, für die dieses Abkommen
gilt, gehören insbesondere
a) in der Republik Albanien:
die Einkommensteuer,
die Körperschaftsteuer,
die vereinfachte Gewinnsteuer und
die Vermögensteuer
(im Folgenden als „albanische Steuer“ bezeichnet);
b) in der Bundesrepublik Deutschland:
die Einkommensteuer,
die Körperschaftsteuer,
die Gewerbesteuer und
die Vermögensteuer
einschließlich der hierauf erhobenen Zuschläge
(im Folgenden als „deutsche Steuer“ bezeichnet);
The Federal Republic of Germany
and
the Republic of Albania –
Desiring to promote their mutual economic relations by avoiding
double taxation and to strengthen their cooperation in tax
matters –
Have agreed as follows:
Article 1
Persons Covered
This Agreement shall apply to persons who are residents of
one or both of the Contracting States.
Article 2
Taxes Covered
(1) This Agreement shall apply to taxes on income and on
capital imposed on behalf of a Contracting State, of a Land or a
political subdivision or local authority thereof, irrespective of the
manner in which they are levied.
(2) There shall be regarded as taxes on income and on capital
all taxes imposed on total income, on total capital, or on
elements of income or of capital, including taxes on gains from
the alienation of movable or immovable property, taxes on the
total amounts of wages or salaries paid by enterprises, as well
as taxes on capital appreciation.
(3) The existing taxes to which this Agreement shall apply are
in particular:
a) in the Republic of Albania
the individual income tax,
the corporation profit tax,
the simplified profit tax and
the capital tax
(hereinafter referred to as “Albanian tax”).
b) in the Federal Republic of Germany:
the income tax (Einkommensteuer),
the corporation tax (Körperschaftsteuer),
the trade tax (Gewerbesteuer) and
the capital tax (Vermögensteuer)
including the supplements levied thereon
(hereinafter referred to as “German tax”);
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil II Nr. 31, ausgegeben zu Bonn am 8. Dezember 2011 1187
Abkommen
zwischen der Bundesrepublik Deutschland
und der Republik Albanien
zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und der Steuerverkürzung
auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen
Agreement
between the Federal Republic of Germany
and the Republic of Albania
for the Avoidance of Double Taxation and of Tax Evasion
with Respect to Taxes on Income and on Capital
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(4) Das Abkommen gilt auch für alle Steuern gleicher oder im
Wesentlichen ähnlicher Art, die nach der Unterzeichnung des Abkommens
neben den bestehenden Steuern oder an deren Stelle
erhoben werden. Die zuständigen Behörden der Vertragsstaaten
teilen einander die in ihren Steuergesetzen eingetretenen bedeutsamen
Änderungen mit.
Artikel 3
Allgemeine Begriffsbestimmungen
(1) Im Sinne dieses Abkommens, wenn der Zusammenhang
nichts anderes erfordert,
a) bedeutet der Ausdruck „Albanien“ die Republik Albanien sowie,
im geographischen Sinne verwendet, das Hoheitsgebiet
der Republik Albanien einschließlich ihrer Hoheitsgewässer
und des darüber befindlichen Luftraums sowie der sich jenseits
der Grenzen der Hoheitsgewässer der Republik Albanien
erstreckenden Gebiete, über die die Republik Albanien
in Übereinstimmung mit ihren innerstaatlichen Rechtsvorschriften
und mit dem Völkerrecht ihre Rechte bezüglich des
Meeresbodens, des Meeresuntergrunds und der natürlichen
Ressourcen ausübt;
b) bedeutet der Ausdruck „Deutschland“ die Bundesrepublik
Deutschland sowie, im geographischen Sinne verwendet,
das Hoheitsgebiet der Bundesrepublik Deutschland und das
an das Küstenmeer angrenzende Gebiet des Meeresbodens,
seines Untergrunds und der darüber liegenden Wassersäule,
soweit die Bundesrepublik Deutschland in Übereinstimmung
mit dem Völkerrecht und ihren innerstaatlichen Rechtsvorschriften
souveräne Rechte und Hoheitsbefugnisse zum
Zwecke der Erforschung, Ausbeutung, Erhaltung und Bewirtschaftung
der lebenden und nicht lebenden natürlichen
Ressourcen ausübt;
c) bedeuten die Ausdrücke „ein Vertragsstaat“ und „der andere
Vertragsstaat“ je nach dem Zusammenhang Deutschland
oder Albanien;
d) bedeutet der Ausdruck „Person“ natürliche Personen, Gesellschaften
und alle anderen Personenvereinigungen;
e) bedeutet der Ausdruck „Gesellschaft“ ein Rechtsträger, der
für steuerliche Zwecke als juristische Person behandelt wird;
f) bedeuten die Ausdrücke „Unternehmen eines Vertragsstaats“
und „Unternehmen des anderen Vertragsstaats“, je nachdem,
ein Unternehmen, das von einer in einem Vertragsstaat ansässigen
Person betrieben wird, oder ein Unternehmen, das
von einer im anderen Vertragsstaat ansässigen Person betrieben
wird;
g) bedeutet der Ausdruck „internationaler Verkehr“ jede Be -
förderung mit einem Seeschiff oder Luftfahrzeug, das von
einem Unternehmen mit tatsächlicher Geschäftsleitung in
einem Vertragsstaat betrieben wird, es sei denn, das Seeschiff
oder Luftfahrzeug wird ausschließlich zwischen Orten
im anderen Vertragsstaat betrieben;
h) bedeutet der Ausdruck „Staatsangehöriger“
aa) in Bezug auf Albanien
alle natürlichen Personen, die die albanische Staatsangehörigkeit
besitzen, sowie alle juristischen Personen,
Personengesellschaften und anderen Personenvereinigungen,
die nach dem in Albanien geltenden Recht errichtet
worden sind;
bb) in Bezug auf Deutschland
alle Deutschen im Sinne des Grundgesetzes für die
Bundesrepublik Deutschland sowie alle juristischen Personen,
Personengesellschaften und anderen Personenvereinigungen,
die nach dem in Deutschland geltenden
Recht errichtet worden sind;
(4) The Agreement shall apply also to any identical or
substantially similar taxes that are imposed after the date of
signature of the Agreement in addition to, or in place of, the
existing taxes. The competent authorities of the Contracting
States shall notify each other of any significant changes that
have been made in their respective taxation laws.
Article 3
General Definitions
(1) For the purposes of this Agreement, unless the context
otherwise requires:
a) the term “Albania” means the Republic of Albania, and when
used in a geographical sense means the territory of the
Republic of Albania including territorial waters and air space
over them as well as any area beyond the territorial waters of
the Republic of Albania which, under its laws and in accord -
ance with international law, is an area within which the
Republic of Albania may exercise its rights with respect to
the seabed and subsoil and their natural resources;
b) the term “Germany” means the Federal Republic of Germany,
and when used in a geographical sense means the territory of
the Federal Republic of Germany as well as the area of the
sea-bed, its subsoil and the superjacent water column
adjacent to the territorial sea, in so far as the Federal Republic
of Germany may exercise sovereign rights and jurisdiction
in conformity with international law and its national legislation
for the purpose of exploring, exploiting, conserving and
managing the living and non-living natural resources;
c) the terms “a Contracting State” and “the other Contracting
State” mean Albania or Germany as the context requires;
d) the term “person” means an individual, a company and any
other body of persons;
e) the term “company” means any legal entity that is treated as
a juridical person for tax purposes;
f) the terms “enterprise of a Contracting State” and “enterprise
of the other Contracting State” mean respectively an enterprise
carried on by a resident of a Contracting State or an
enterprise carried on by a resident of the other Contracting
State;
g) the term “international traffic” means any transport by a ship
or aircraft operated by an enterprise that has its place of
effective management in a Contracting State, except when
the ship or aircraft is operated solely between places in the
other Contracting State;
h) the term “national” means:
aa) in respect of Albania
any individual possessing the nationality of Albania and
any legal person, partnership and association deriving
its status as such from the laws in force in Albania;
bb) in respect of Germany
any German within the meaning of the Basic Law for
the Federal Republic of Germany and any legal person,
partnership and association deriving its status as such
from the laws in force in Germany;
1188 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil II Nr. 31, ausgegeben zu Bonn am 8. Dezember 2011
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i) bedeutet der Ausdruck „zuständige Behörde“
aa) in Deutschland das Bundesministerium der Finanzen
oder die Behörde, an die es seine Befugnisse delegiert
hat;
bb) in Albanien die Generaldirektion für Besteuerung.
(2) Bei der Anwendung des Abkommens durch einen Vertragsstaat
hat, wenn der Zusammenhang nichts anderes erfordert,
jeder im Abkommen nicht definierte Ausdruck die Bedeutung,
die ihm im Anwendungszeitraum nach dem Recht dieses
Staates über die Steuern zukommt, für die das Abkommen gilt,
wobei die Bedeutung nach dem in diesem Staat anzuwendenden
Steuerrecht den Vorrang vor einer Bedeutung hat, die der
Ausdruck nach anderem Recht dieses Staates hat.
Artikel 4
Ansässige Person
(1) Im Sinne dieses Abkommens bedeutet der Ausdruck „eine
in einem Vertragsstaat ansässige Person“ eine Person, die nach
dem Recht dieses Staates dort aufgrund ihres Wohnsitzes, ihres
ständigen Aufenthalts, des Ortes ihrer Geschäftsleitung oder
eines anderen ähnlichen Merkmals steuerpflichtig ist, und umfasst
auch diesen Staat, seine Länder und ihre Gebietskörperschaften.
Der Ausdruck umfasst jedoch nicht eine Person, die in
diesem Staat nur mit Einkünften aus Quellen in diesem Staat
oder mit in diesem Staat gelegenem Vermögen steuerpflichtig
ist.
(2) Ist nach Absatz 1 eine natürliche Person in beiden Vertragsstaaten
ansässig, so gilt Folgendes:
a) Die Person gilt als nur in dem Staat ansässig, in dem sie über
eine ständige Wohnstätte verfügt; verfügt sie in beiden Staaten
über eine ständige Wohnstätte, so gilt sie als nur in dem
Staat ansässig, zu dem sie die engeren persönlichen und
wirtschaftlichen Beziehungen hat (Mittelpunkt der Lebens -
interessen);
b) kann nicht bestimmt werden, in welchem Staat die Person
den Mittelpunkt ihrer Lebensinteressen hat, oder verfügt sie in
keinem der Staaten über eine ständige Wohnstätte, so gilt sie
als nur in dem Staat ansässig, in dem sie ihren gewöhnlichen
Aufenthalt hat;
c) hat die Person ihren gewöhnlichen Aufenthalt in beiden Staaten
oder in keinem der Staaten, so gilt sie als nur in dem
Staat ansässig, dessen Staatsangehöriger sie ist;
d) ist die Person Staatsangehöriger beider Staaten oder keines
der Staaten, so regeln die zuständigen Behörden der Vertragsstaaten
die Frage in gegenseitigem Einvernehmen.
(3) Ist nach Absatz 1 eine andere als eine natürliche Person in
beiden Vertragsstaaten ansässig, so gilt sie als nur in dem Staat
ansässig, in dem sich der Ort ihrer tatsächlichen Geschäfts -
leitung befindet.
(4) Eine Personengesellschaft gilt als in dem Vertragsstaat ansässig,
in dem sich der Ort ihrer tatsächlichen Geschäftsleitung
befindet. Die in den Artikeln 6 bis 22 vorgesehenen Beschränkungen
des Besteuerungsrechts des anderen Vertragsstaats
gelten jedoch nur insoweit, als die Einkünfte aus diesem Staat
und das in diesem Staat gelegene Vermögen der Personengesellschaft
der Besteuerung im erstgenannten Staat unterliegt.
Artikel 5
Betriebsstätte
(1) Im Sinne dieses Abkommens bedeutet der Ausdruck
„Betriebsstätte“ eine feste Geschäftseinrichtung, durch die die
Tätigkeit eines Unternehmens ganz oder teilweise ausgeübt wird.
i) the term “competent authority” means
aa) in the case of Germany the Federal Ministry of Finance
or the agency to which it has delegated its powers;
bb) in the case of Albania the General Taxation Department.
(2) As regards the application of the Agreement at any time by
a Contracting State any term not defined therein shall, unless the
context otherwise requires, have the meaning that it has at that
time under the law of that State for the purposes of the taxes to
which the Agreement applies, any meaning under the applicable
tax laws of that State prevailing over a meaning given to the term
under other laws of that State.
Article 4
Resident
(1) For the purposes of this Agreement, the term “resident of
a Contracting State” means any person who, under the laws of
that State, is liable to tax therein by reason of his domicile,
residence, place of management or any other criterion of a
similar nature, and also includes that State, a Land and any
political subdivision or local authority thereof. This term, how -
ever, does not include any person who is liable to tax in that
State in respect only of income from sources in that State or
capital situated therein.
(2) Where by reason of the provisions of paragraph 1 an
individual is a resident of both Contracting States, then his status
shall be determined as follows:
a) he shall be deemed to be a resident only of the State in which
he has a permanent home available to him; if he has a
permanent home available to him in both States, he shall be
deemed to be a resident only of the State with which his
personal and economic relations are closer (centre of vital
interests);
b) if the State in which he has his centre of vital interests cannot
be determined, or if he has not a permanent home available
to him in either State, he shall be deemed to be a resident
only of the State in which he has an habitual abode;
c) if he has an habitual abode in both States or in neither of
them, he shall be deemed to be a resident only of the State of
which he is a national;
d) if he is a national of both States or of neither of them, the
competent authorities of the Contracting States shall settle
the question by mutual agreement.
(3) Where by reason of the provisions of paragraph 1 a person
other than an individual is a resident of both Contracting
States, then it shall be deemed to be a resident only of the State
in which its place of effective management is situated.
(4) A partnership is deemed to be a resident of the Contracting
State in which its place of effective management is situated.
However, Articles 6 to 22 of this Agreement apply only to the
income or the capital of the partnership that is subject to tax in
the Contracting State of which it is deemed to be a resident.
Article 5
Permanent Establishment
(1) For the purposes of this Agreement, the term “permanent
establishment” means a fixed place of business through which
the business of an enterprise is wholly or partly carried on.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil II Nr. 31, ausgegeben zu Bonn am 8. Dezember 2011 1189
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(2) Der Ausdruck „Betriebsstätte“ umfasst insbesondere
a) einen Ort der Leitung,
b) eine Zweigniederlassung,
c) eine Geschäftsstelle,
d) eine Fabrikationsstätte,
e) eine Werkstätte und
f) ein Bergwerk, ein Öl- oder Gasvorkommen, einen Steinbruch
oder eine andere Stätte der Ausbeutung natürlicher Res -
sourcen.
(3) Der Ausdruck „Betriebsstätte“ umfasst zudem eine Bauausführung
oder Montage oder eine damit zusammenhängende
Aufsichtstätigkeit, jedoch nur dann, wenn diese Ausführung,
Montage oder Tätigkeit die Dauer von neun Monaten innerhalb
eines Zeitraums von zwölf Monaten, der während des betreffenden
Steuerjahres beginnt oder endet, überschreitet.
(4) Ungeachtet der vorstehenden Bestimmungen dieses Artikels
gelten nicht als Betriebsstätten:
a) Einrichtungen, die ausschließlich zur Lagerung, Ausstellung
oder Auslieferung von Gütern oder Waren des Unternehmens
benutzt werden;
b) Bestände von Gütern oder Waren des Unternehmens, die
ausschließlich zur Lagerung, Ausstellung oder Auslieferung
unterhalten werden;
c) Bestände von Gütern oder Waren des Unternehmens, die
ausschließlich zu dem Zweck unterhalten werden, durch ein
anderes Unternehmen bearbeitet oder verarbeitet zu werden;
d) eine feste Geschäftseinrichtung, die ausschließlich zu dem
Zweck unterhalten wird, für das Unternehmen Güter oder
Waren einzukaufen oder Informationen zu beschaffen;
e) eine feste Geschäftseinrichtung, die ausschließlich zu dem
Zweck unterhalten wird, für das Unternehmen andere Tätigkeiten
auszuüben, die vorbereitender Art sind oder eine Hilfstätigkeit
darstellen;
f) eine feste Geschäftseinrichtung, die ausschließlich zu dem
Zweck unterhalten wird, mehrere der unter den Buchstaben a
bis e genannten Tätigkeiten auszuüben, vorausgesetzt, dass
die sich daraus ergebende Gesamttätigkeit der festen Geschäftseinrichtung
vorbereitender Art ist oder eine Hilfstätigkeit
darstellt.
(5) Ist eine Person – mit Ausnahme eines unabhängigen Vertreters
im Sinne des Absatzes 6 – für ein Unternehmen tätig und
besitzt sie in einem Vertragsstaat die Vollmacht, im Namen des
Unternehmens Verträge abzuschließen, und übt sie die Vollmacht
dort gewöhnlich aus, so wird das Unternehmen ungeachtet der
Absätze 1 und 2 so behandelt, als habe es in diesem Staat für
alle von der Person für das Unternehmen ausgeübten Tätigkeiten
eine Betriebsstätte, es sei denn, diese Tätigkeiten beschränken
sich auf die im Absatz 4 genannten Tätigkeiten, die, würden
sie durch eine feste Geschäftseinrichtung ausgeübt, diese Einrichtung
nach dem genannten Absatz nicht zu einer Betriebs -
stätte machten.
(6) Ein Unternehmen wird nicht schon deshalb so behandelt,
als habe es eine Betriebsstätte in einem Vertragsstaat, weil es
dort seine Tätigkeit durch einen Makler, Kommissionär oder einen
anderen unabhängigen Vertreter ausübt, sofern diese Personen
im Rahmen ihrer ordentlichen Geschäftstätigkeit handeln.
(7) Allein dadurch, dass eine in einem Vertragsstaat ansässige
Gesellschaft eine Gesellschaft beherrscht oder von einer Gesellschaft
beherrscht wird, die im anderen Vertragsstaat ansässig ist
oder dort (entweder durch eine Betriebsstätte oder auf andere
Weise) ihre Tätigkeit ausübt, wird keine der beiden Gesellschaften
zur Betriebsstätte der anderen.
(2) The term “permanent establishment” includes especially:
a) a place of management;
b) a branch;
c) an office;
d) a factory;
e) a workshop, and
f) a mine, an oil or gas well, a quarry or any other place of
extraction of natural resources.
(3) The term “permanent establishment” likewise encom -
passes a building site, a construction or installation project or
supervisory activities in connection therewith, but only where
such site, project or activities continue for a period of more than
nine months in any twelve-month period commencing or ending
in the fiscal year concerned.
(4) Notwithstanding the preceding provisions of this Article,
the term “permanent establishment” shall be deemed not to
include:
a) the use of facilities solely for the purpose of storage, display
or delivery of goods or merchandise belonging to the enterprise;
b) the maintenance of a stock of goods or merchandise belonging
to the enterprise solely for the purpose of storage, display
or delivery;
c) the maintenance of a stock of goods or merchandise belonging
to the enterprise solely for the purpose of processing by
another enterprise;
d) the maintenance of a fixed place of business solely for the
purpose of purchasing goods or merchandise or of collecting
information, for the enterprise;
e) the maintenance of a fixed place of business solely for the
purpose of carrying on, for the enterprise, any other activity of
a preparatory or auxiliary character;
f) the maintenance of a fixed place of business solely for any
combination of activities mentioned in sub-paragraphs a)
to e), provided that the overall activity of the fixed place of
business resulting from this combination is of a preparatory
or auxiliary character.
(5) Notwithstanding the provisions of paragraphs 1 and 2,
where a person – other than an agent of an independent status
to whom paragraph 6 applies – is acting on behalf of an enterprise
and has, and habitually exercises, in a Contracting State an
authority to conclude contracts in the name of the enterprise,
that enterprise shall be deemed to have a permanent establishment
in that State in respect of any activities which that person
undertakes for the enterprise, unless the activities of such person
are limited to those mentioned in paragraph 4 which, if exercised
through a fixed place of business, would not make this fixed
place of business a permanent establishment under the provisions
of that paragraph.
(6) An enterprise shall not be deemed to have a permanent
establishment in a Contracting State merely because it carries
on business in that State through a broker, general commission
agent or any other agent of an independent status, provided that
such persons are acting in the ordinary course of their business.
(7) The fact that a company which is a resident of a Contracting
State controls or is controlled by a company which is a resident
of the other Contracting State or which carries on business
in that other State (whether through a permanent establishment
or otherwise), shall not of itself constitute either company a
permanent establishment of the other.
1190 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil II Nr. 31, ausgegeben zu Bonn am 8. Dezember 2011
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Artikel 6
Einkünfte aus unbeweglichem Vermögen
(1) Einkünfte, die eine in einem Vertragsstaat ansässige Person
aus unbeweglichem Vermögen (einschließlich der Einkünfte
aus land- und forstwirtschaftlichen Betrieben) bezieht, das im
anderen Vertragsstaat liegt, können im anderen Staat besteuert
werden.
(2) Der Ausdruck „unbewegliches Vermögen“ hat die Bedeutung,
die ihm nach dem Recht des Vertragsstaats zukommt, in
dem das Vermögen liegt. Der Ausdruck umfasst in jedem Fall das
Zubehör zum unbeweglichen Vermögen, das lebende und tote
Inventar land- und forstwirtschaftlicher Betriebe, die Rechte, für
die die Vorschriften des Privatrechts über Grundstücke gelten,
Nutzungsrechte an unbeweglichem Vermögen sowie Rechte auf
veränderliche oder feste Vergütungen für die Ausbeutung oder
das Recht auf Ausbeutung von Mineralvorkommen, Quellen und
anderen natürlichen Ressourcen; Schiffe und Luftfahrzeuge
gelten nicht als unbewegliches Vermögen.
(3) Absatz 1 gilt für Einkünfte aus der unmittelbaren Nutzung,
der Vermietung oder Verpachtung sowie jeder anderen Art der
Nutzung unbeweglichen Vermögens.
(4) Die Absätze 1 und 3 gelten auch für Einkünfte aus unbeweglichem
Vermögen eines Unternehmens und für Einkünfte aus
unbeweglichem Vermögen, das der Ausübung einer selbständigen
Tätigkeit dient.
Artikel 7
Unternehmensgewinne
(1) Gewinne eines Unternehmens eines Vertragsstaats können
nur in diesem Staat besteuert werden, es sei denn, das
Unternehmen übt seine Tätigkeit im anderen Vertragsstaat durch
eine dort gelegene Betriebsstätte aus. Übt das Unternehmen
seine Tätigkeit auf diese Weise aus, so können die Gewinne
des Unternehmens im anderen Staat besteuert werden, jedoch
nur insoweit, als sie dieser Betriebsstätte zugerechnet werden
können.
(2) Übt ein Unternehmen eines Vertragsstaats seine Tätigkeit
im anderen Vertragsstaat durch eine dort gelegene Betriebsstätte
aus, so werden vorbehaltlich des Absatzes 3 in jedem Vertragsstaat
dieser Betriebsstätte die Gewinne zugerechnet, die
sie hätte erzielen können, wenn sie eine gleiche oder ähnliche
Tätigkeit unter gleichen oder ähnlichen Bedingungen als selbständiges
Unternehmen ausgeübt hätte und im Verkehr mit dem
Unternehmen, dessen Betriebsstätte sie ist, völlig unabhängig
gewesen wäre.
(3) Bei der Ermittlung der Gewinne einer Betriebsstätte werden
die für diese Betriebsstätte entstandenen Aufwendungen,
einschließlich der Geschäftsführungs- und allgemeinen Verwaltungskosten,
zum Abzug zugelassen, gleichgültig, ob sie in dem
Staat, in dem die Betriebsstätte liegt, oder anderswo entstanden
sind.
(4) Soweit es in einem Vertragsstaat üblich ist, die einer
Betriebsstätte zuzurechnenden Gewinne durch Aufteilung der
Gesamtgewinne des Unternehmens auf seine einzelnen Teile zu
ermitteln, schließt Absatz 2 nicht aus, dass dieser Vertragsstaat
die zu besteuernden Gewinne nach der üblichen Aufteilung
ermittelt; die gewählte Gewinnaufteilung muss jedoch derart
sein, dass das Ergebnis mit den Grundsätzen dieses Artikels
übereinstimmt.
(5) Aufgrund des bloßen Einkaufs von Gütern oder Waren für
das Unternehmen wird einer Betriebsstätte kein Gewinn zugerechnet.
(6) Bei der Anwendung der vorstehenden Absätze sind die der
Betriebsstätte zuzurechnenden Gewinne jedes Jahr auf dieselbe
Art zu ermitteln, es sei denn, dass ausreichende Gründe dafür
bestehen, anders zu verfahren.
Article 6
Income from Immovable Property
(1) Income derived by a resident of a Contracting State
from immovable property (including income from agriculture or
forestry) situated in the other Contracting State may be taxed
in that other State.
(2) The term “immovable property” shall have the meaning
which it has under the law of the Contracting State in which the
property in question is situated. The term shall in any case
include property accessory to immovable property, livestock and
equipment used in agriculture and forestry, rights to which the
provisions of general law respecting landed property apply,
usufruct of immovable property and rights to variable or fixed
payments as consideration for the working of, or the right to
work, mineral deposits, sources and other natural resources;
ships and aircraft shall not be regarded as immovable property.
(3) The provisions of paragraph 1 shall apply to income
derived from the direct use, letting, or use in any other form of
immovable property.
(4) The provisions of paragraphs 1 and 3 shall also apply to
the income from immovable property of an enterprise and to
income from immovable property used for the performance of
independent personal services.
Article 7
Business Profits
(1) The profits of an enterprise of a Contracting State shall be
taxable only in that State unless the enterprise carries on
business in the other Contracting State through a permanent
establishment situated therein. If the enterprise carries on
business as aforesaid, the profits of the enterprise may be taxed
in the other State but only so much of them as is attributable
to that permanent establishment.
(2) Subject to the provisions of paragraph 3, where an enterprise
of a Contracting State carries on business in the other
Contracting State through a permanent establishment situated
therein, there shall in each Contracting State be attributed to that
permanent establishment the profits which it might be expected
to make if it were a distinct and separate enterprise engaged
in the same or similar activities under the same or similar conditions
and dealing wholly independently with the enterprise of
which it is a permanent establishment.
(3) In determining the profits of a permanent establishment,
there shall be allowed as deductions expenses which are incurred
for the purposes of the permanent establishment, including
executive and general administrative expenses so incurred,
whether in the State in which the permanent establishment is
situated or elsewhere.
(4) Insofar as it has been customary in a Contracting State to
determine the profits to be attributed to a permanent establishment
on the basis of an apportionment of the total profits of the
enterprise to its various parts, nothing in paragraph 2 shall
preclude that Contracting State from determining the profits to
be taxed by such an apportionment as may be customary; the
method of apportionment adopted shall, however, be such that
the result shall be in accordance with the principles contained in
this Article.
(5) No profits shall be attributed to a permanent establishment
by reason of the mere purchase by that permanent establishment
of goods or merchandise for the enterprise.
(6) For the purposes of the preceding paragraphs, the profits
to be attributed to the permanent establishment shall be determined
by the same method year by year unless there is good
and sufficient reason to the contrary.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil II Nr. 31, ausgegeben zu Bonn am 8. Dezember 2011 1191
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(7) Gehören zu den Gewinnen Einkünfte, die in anderen
Artikeln dieses Abkommens behandelt werden, so werden die
Bestimmungen jener Artikel durch die Bestimmungen dieses
Artikels nicht berührt.
Artikel 8
Seeschifffahrt und Luftfahrt
(1) Gewinne aus dem Betrieb von Seeschiffen oder Luftfahrzeugen
im internationalen Verkehr können nur in dem Vertragsstaat
besteuert werden, in dem sich der Ort der tatsächlichen
Geschäftsleitung des Unternehmens befindet.
(2) Befindet sich der Ort der tatsächlichen Geschäftsleitung
eines Unternehmens der Seeschifffahrt an Bord eines Schiffes,
so gilt er als in dem Vertragsstaat gelegen, in dem der Heimat -
hafen des Schiffes liegt, oder, wenn kein Heimathafen vorhanden
ist, in dem Vertragsstaat, in dem die Person ansässig ist, die
das Schiff betreibt.
(3) Absatz 1 gilt auch für Gewinne aus der Beteiligung an einem
Pool, einer Betriebsgemeinschaft oder einer internationalen
Betriebsstelle.
Artikel 9
Verbundene Unternehmen
(1) Wenn
a) ein Unternehmen eines Vertragsstaats unmittelbar oder
mittelbar an der Geschäftsleitung, der Kontrolle oder dem
Kapital eines Unternehmens des anderen Vertragsstaats
beteiligt ist oder
b) dieselben Personen unmittelbar oder mittelbar an der Geschäftsleitung,
der Kontrolle oder dem Kapital eines Unternehmens
eines Vertragsstaats und eines Unternehmens des
anderen Vertragsstaats beteiligt sind
und in diesen Fällen die beiden Unternehmen in ihren kaufmännischen
oder finanziellen Beziehungen an vereinbarte oder auferlegte
Bedingungen gebunden sind, die von denen abweichen,
die unabhängige Unternehmen miteinander vereinbaren würden,
dürfen die Gewinne, die eines der Unternehmen ohne diese Bedingungen
erzielt hätte, wegen dieser Bedingungen aber nicht
erzielt hat, den Gewinnen dieses Unternehmens zugerechnet und
entsprechend besteuert werden.
(2) Werden in einem Vertragsstaat den Gewinnen eines Unternehmens
dieses Staates Gewinne zugerechnet – und entsprechend
besteuert –, mit denen ein Unternehmen des anderen Vertragsstaats
in diesem Staat besteuert worden ist, und handelt
es sich bei den zugerechneten Gewinnen um solche, die das
Unternehmen des erstgenannten Staates erzielt hätte, wenn die
zwischen den beiden Unternehmen vereinbarten Bedingungen
die gleichen gewesen wären, die unabhängige Unternehmen
miteinander vereinbaren würden, so nimmt der andere Staat eine
entsprechende Änderung der dort von diesen Gewinnen erhobenen
Steuer vor. Bei dieser Änderung sind die übrigen Bestimmungen
dieses Abkommens zu berücksichtigen; erforderlichenfalls
werden die zuständigen Behörden der Vertragsstaaten
einander konsultieren.
Artikel 10
Dividenden
(1) Dividenden, die eine in einem Vertragsstaat ansässige
Gesellschaft an eine im anderen Vertragsstaat ansässige Person
zahlt, können im anderen Staat besteuert werden.
(2) Diese Dividenden können jedoch auch in dem Vertragsstaat,
in dem die die Dividenden zahlende Gesellschaft ansässig
ist, nach dem Recht dieses Staates besteuert werden; die
Steuer darf aber, wenn der Nutzungsberechtigte der Dividenden
im anderen Vertragsstaat ansässig ist, nicht übersteigen:
(7) Where profits include items of income which are dealt with
separately in other Articles of this Agreement, then the provisions
of those Articles shall not be affected by the provisions of this
Article.
Article 8
Shipping and Air Transport
(1) Profits from the operation of ships or aircraft in international
traffic shall be taxable only in the Contracting State in
which the place of effective management of the enterprise is
situated.
(2) If the place of effective management of a shipping enterprise
is aboard a ship, then it shall be deemed to be situated in
the Contracting State in which the home harbour of the ship is
situated, or, if there is no such home harbour, in the Contracting
State of which the operator of the ship is a resident.
(3) The provisions of paragraph 1 shall also apply to profits
from the participation in a pool, a joint business or an international
operating agency.
Article 9
Associated Enterprises
(1) Where
a) an enterprise of a Contracting State participates directly or
indirectly in the management, control or capital of an enterprise
of the other Contracting State, or
b) the same persons participate directly or indirectly in the management,
control or capital of an enterprise of a Contracting
State and an enterprise of the other Contracting State,
and in either case conditions are made or imposed between the
two enterprises in their commercial or financial relations which
differ from those which would be made between independent
enterprises, then any profits which would, but for those conditions,
have accrued to one of the enterprises, but, by reason of
those conditions, have not so accrued, may be included in the
profits of that enterprise and taxed accordingly.
(2) Where a Contracting State includes in the profits of an
enterprise of that State – and taxes accordingly – profits on which
an enterprise of the other Contracting State has been charged
to tax in that other State and the profits so included are profits
which would have accrued to the enterprise of the firstmentioned
State if the conditions made between the two enterprises
had been those which would have been made between
independent enterprises, then that other State shall make an
appropriate adjustment to the amount of the tax charged therein
on those profits. In determining such adjustment, due regard
shall be had to the other provisions of this Agreement and the
competent authorities of the Contracting States shall, if necessary,
consult each other.
Article 10
Dividends
(1) Dividends paid by a company which is a resident of a
Contracting State to a resident of the other Contracting State
may be taxed in that other State.
(2) However, such dividends may also be taxed in the
Contracting State of which the company paying the dividends
is a resident and according to the laws of that State, but if the
beneficial owner of the dividends is a resident of the other
Contracting State, the tax so charged shall not exceed:
1192 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil II Nr. 31, ausgegeben zu Bonn am 8. Dezember 2011
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a) 5 vom Hundert des Bruttobetrags der Dividenden, wenn der
Nutzungsberechtigte eine Gesellschaft (jedoch keine Personengesellschaft)
ist, die unmittelbar über mindestens 25 vom
Hundert des Kapitals der die Dividenden zahlenden Gesellschaft
verfügt;
b) 15 vom Hundert des Bruttobetrags der Dividenden in allen
anderen Fällen.
Dieser Absatz berührt nicht die Besteuerung der Gesellschaft
in Bezug auf die Gewinne, aus denen die Dividenden gezahlt
werden.
(3) Der in diesem Artikel verwendete Ausdruck „Dividenden“
bedeutet Einkünfte aus Aktien, Genussrechten oder Genussscheinen,
Kuxen, Gründeranteilen oder anderen Rechten – ausgenommen
Forderungen – mit Gewinnbeteiligung oder sonstige
Einkünfte, die nach dem Recht des Staates, in dem die aus -
schüttende Gesellschaft ansässig ist, den Einkünften aus Aktien
steuerlich gleichgestellt sind.
(4) Die Absätze 1 und 2 sind nicht anzuwenden, wenn der in
einem Vertragsstaat ansässige Nutzungsberechtigte im anderen
Vertragsstaat, in dem die die Dividenden zahlende Gesellschaft
ansässig ist, eine Geschäftstätigkeit durch eine dort gelegene
Betriebsstätte oder eine selbständige Arbeit durch eine dort gelegene
feste Einrichtung ausübt und die Beteiligung, für die die
Dividenden gezahlt werden, tatsächlich zu dieser Betriebsstätte
oder festen Einrichtung gehört. In diesem Fall ist Artikel 7 beziehungsweise
Artikel 14 anzuwenden.
(5) Erzielt eine in einem Vertragsstaat ansässige Gesellschaft
Gewinne oder Einkünfte aus dem anderen Vertragsstaat, so darf
dieser andere Staat weder die von der Gesellschaft gezahlten
Dividenden besteuern, es sei denn, dass diese Dividenden an
eine im anderen Staat ansässige Person gezahlt werden oder
dass die Beteiligung, für die die Dividenden gezahlt werden, tatsächlich
zu einer im anderen Staat gelegenen Betriebsstätte oder
festen Einrichtung gehört, noch Gewinne der Gesellschaft einer
Steuer für nicht ausgeschüttete Gewinne unterwerfen, selbst
wenn die gezahlten Dividenden oder die nicht ausgeschütteten
Gewinne ganz oder teilweise aus im anderen Staat erzielten
Gewinnen oder Einkünften bestehen.
Artikel 11
Zinsen
(1) Zinsen, die aus einem Vertragsstaat stammen und an eine
im anderen Vertragsstaat ansässige Person gezahlt werden,
können im anderen Staat besteuert werden.
(2) Diese Zinsen können jedoch auch in dem Vertragsstaat,
aus dem sie stammen, nach dem Recht dieses Staates besteuert
werden; die Steuer darf aber, wenn der Nutzungsberechtigte
der Zinsen im anderen Vertragsstaat ansässig ist, 5 vom Hundert
des Bruttobetrags der Zinsen nicht übersteigen.
(3) Ungeachtet des Absatzes 2 gilt Folgendes:
a) Zinsen, die aus Albanien stammen und für ein durch Gewährleistungen
Deutschlands für Ausfuhren oder Direktinvesti -
tionen im Ausland gedecktes Darlehen oder an die Regierung
der Bundesrepublik Deutschland, die Deutsche Bundesbank,
die Kreditanstalt für Wiederaufbau oder die DEG Deutsche
Investitions- und Entwicklungsgesellschaft mbH gezahlt
werden, sind von der albanischen Steuer befreit;
b) Zinsen, die aus Deutschland stammen und für ein durch Gewährleistungen
Albaniens für Ausfuhren oder Direktinvesti -
tionen im Ausland gedecktes Darlehen oder an die Regierung
Albaniens oder die Zentralbank von Albanien gezahlt werden,
sind von der deutschen Steuer befreit.
(4) Der in diesem Artikel verwendete Ausdruck „Zinsen“
bedeutet Einkünfte aus Forderungen jeder Art, auch wenn die
Forderungen durch Pfandrechte an Grundstücken gesichert sind,
und insbesondere Einkünfte aus öffentlichen Anleihen und aus
Obligationen einschließlich der damit verbundenen Aufgelder
a) 5 per cent of the gross amount of the dividends if the beneficial
owner is a company (other than a partnership) which
holds directly at least 25 per cent of the capital of the com -
pany paying the dividends;
b) 15 per cent of the gross amount of the dividends in all other
cases.
This paragraph shall not affect the taxation of the company in
respect of the profits out of which the dividends are paid.
(3) The term “dividends” as used in this Article means income
from shares, “jouissance” shares or “jouissance” rights, mining
shares, founders’ shares or other rights, not being debt-claims,
participating in profits or other income which is subjected to the
same taxation treatment as income from shares by the laws of
the State of which the company making the distribution is a
resident.
(4) The provisions of paragraphs 1 and 2 shall not apply if the
beneficial owner of the dividends, being a resident of a Contracting
State, carries on business in the other Contracting State of
which the company paying the dividends is a resident, through a
permanent establishment situated therein, or performs in that
other State independent personal services from a fixed base
situated therein, and the holding in respect of which the
dividends are paid is effectively connected with such permanent
establishment or fixed base. In such case the provisions of
Article 7 or Article 14, as the case may be, shall apply.
(5) Where a company which is a resident of a Contracting
State derives profits or income from the other Contracting State,
that other State may not impose any tax on the dividends paid
by the company, except insofar as such dividends are paid to a
resident of that other State or insofar as the holding in respect
of which the dividends are paid is effectively connected with a
permanent establishment or a fixed base situated in that other
State, nor subject the company’s undistributed profits to a tax
on the company’s undistributed profits, even if the dividends paid
or the undistributed profits consist wholly or partly of
profits or income arising in such other State.
Article 11
Interest
(1) Interest arising in a Contracting State and paid to a resident
of the other Contracting State may be taxed in that other
State.
(2) However, such interest may also be taxed in the Contracting
State in which it arises and according to the laws of that
State, but if the beneficial owner of the interest is a resident of
the other Contracting State, the tax so charged shall not exceed
5 per cent of the gross amount of the interest.
(3) Notwithstanding the provisions of paragraph 2,
a) interest arising in Albania and paid in consideration of a loan
guaranteed by Germany in respect of export or foreign
direct investment or paid to the Government of the Federal
Republic of Germany, the Deutsche Bundesbank, the Kredit -
anstalt für Wiederaufbau or the DEG – Deutsche Investitionsund
Entwicklungsgesellschaft mbH shall be exempt from
Albanian tax;
b) interest arising in Germany and paid in consideration of a loan
guaranteed by Albania in respect of export or foreign direct
investment or paid to the Government of Albania or the
Central Bank of Albania shall be exempt from German tax.
(4) The term “interest” as used in this Article means income
from debt-claims of every kind, whether or not secured by
mortgage, and in particular, income from government securities
and income from bonds or debentures, including premiums
and prizes attaching to such securities, bonds or debentures.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil II Nr. 31, ausgegeben zu Bonn am 8. Dezember 2011 1193
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und der Gewinne aus Losanleihen. Zuschläge für verspätete
Zahlung gelten nicht als Zinsen im Sinne dieses Artikels.
(5) Die Absätze 1 bis 3 sind nicht anzuwenden, wenn der in
einem Vertragsstaat ansässige Nutzungsberechtigte im anderen
Vertragsstaat, aus dem die Zinsen stammen, eine Geschäfts -
tätigkeit durch eine dort gelegene Betriebsstätte oder eine selbständige
Arbeit durch eine dort gelegene feste Einrichtung ausübt
und die Forderung, für die die Zinsen gezahlt werden,
tatsächlich zu dieser Betriebsstätte oder festen Einrichtung
gehört. In diesem Fall ist Artikel 7 beziehungsweise Artikel 14
anzuwenden.
(6) Zinsen gelten dann als aus einem Vertragsstaat stammend,
wenn der Schuldner eine in diesem Staat ansässige Person ist.
Hat aber der Schuldner der Zinsen, ohne Rücksicht darauf, ob
er in einem Vertragsstaat ansässig ist oder nicht, in einem Vertragsstaat
eine Betriebsstätte oder eine feste Einrichtung und ist
die Schuld, für die die Zinsen gezahlt werden, für Zwecke der
Betriebsstätte oder der festen Einrichtung eingegangen worden
und trägt die Betriebsstätte oder die feste Einrichtung die
Zinsen, so gelten die Zinsen als aus dem Staat stammend, in
dem die Betriebsstätte oder feste Einrichtung liegt.
(7) Bestehen zwischen dem Schuldner und dem Nutzungs -
berechtigten oder zwischen jedem von ihnen und einem Dritten
besondere Beziehungen und übersteigen deshalb die Zinsen, gemessen
an der zugrunde liegenden Forderung, den Betrag, den
Schuldner und Nutzungsberechtigter ohne diese Beziehungen
vereinbart hätten, so wird dieser Artikel nur auf den letzteren Betrag
angewendet. In diesem Fall kann der übersteigende Betrag
nach dem Recht eines jeden Vertragsstaats und unter Berücksichtigung
der anderen Bestimmungen dieses Abkommens besteuert
werden.
Artikel 12
Lizenzgebühren
(1) Lizenzgebühren, die aus einem Vertragsstaat stammen
und an eine im anderen Vertragsstaat ansässige Person gezahlt
werden, können im anderen Staat besteuert werden.
(2) Diese Lizenzgebühren können jedoch auch in dem Vertragsstaat,
aus dem sie stammen, nach dem Recht dieses
Staates besteuert werden; die Steuer darf aber, wenn der Nutzungsberechtigte
der Lizenzgebühren im anderen Vertragsstaat
ansässig ist, 5 vom Hundert des Bruttobetrags der Lizenz -
gebühren nicht übersteigen.
(3) Der in diesem Artikel verwendete Ausdruck „Lizenzge -
bühren“ bedeutet Vergütungen jeder Art, die für die Benutzung
oder für das Recht auf Benutzung von Urheberrechten an literarischen,
künstlerischen oder wissenschaftlichen Werken, einschließlich
kinematographischer Filme, von Patenten, Waren -
zeichen, Mustern oder Modellen, Plänen, geheimen Formeln oder
Verfahren oder für die Mitteilung gewerblicher, kaufmännischer
oder wissenschaftlicher Erfahrungen gezahlt werden. Der Ausdruck
„Lizenzgebühren“ beinhaltet auch Vergütungen jeder Art
für die Benutzung oder das Recht auf Benutzung von Namen,
Bildern oder sonstigen vergleichbaren Persönlichkeitsrechten
sowie Entgelte für die Aufzeichnung der Veranstaltungen von
Künstlern und Sportlern durch Rundfunk- oder Fernsehanstalten.
(4) Die Absätze 1 und 2 sind nicht anzuwenden, wenn der in
einem Vertragsstaat ansässige Nutzungsberechtigte im anderen
Vertragsstaat, aus dem die Lizenzgebühren stammen, eine Geschäftstätigkeit
durch eine dort gelegene Betriebsstätte oder eine
selbständige Arbeit durch eine dort gelegene feste Einrichtung
ausübt und die Rechte oder Vermögenswerte, für die die Lizenzgebühren
gezahlt werden, tatsächlich zu dieser Betriebsstätte
oder festen Einrichtung gehören. In diesem Fall ist Artikel 7 be -
ziehungsweise Artikel 14 anzuwenden.
(5) Lizenzgebühren gelten dann als aus einem Vertragsstaat
stammend, wenn der Schuldner eine in diesem Staat ansässige
Penalty charges for late payment shall not be regarded as
interest for the purpose of this Article.
(5) The provisions of paragraphs 1 to 3 shall not apply if the
beneficial owner of the interest, being a resident of a Contracting
State, carries on business in the other Contracting State in which
the interest arises, through a permanent establishment situated
therein, or performs in that other State independent personal
services from a fixed base situated therein, and the debt-claim
in respect of which the interest is paid is effectively connected
with such permanent establishment or fixed base. In such case
the provisions of Article 7 or Article 14, as the case may be, shall
apply.
(6) Interest shall be deemed to arise in a Contracting State
when the payer is a resident of that State. Where, however, the
person paying the interest, whether he is a resident of a
Contracting State or not, has in a Contracting State a permanent
establishment or a fixed base in connection with which the
indebtedness on which the interest is paid was incurred, and
such interest is borne by such permanent establishment or fixed
base, then such interest shall be deemed to arise in the State in
which the permanent establishment or fixed base is situated.
(7) Where, by reason of a special relationship between the
payer and the beneficial owner or between both of them and
some other person, the amount of the interest, having regard to
the debt-claim for which it is paid, exceeds the amount which
would have been agreed upon by the payer and the beneficial
owner in the absence of such relationship, the provisions of this
Article shall apply only to the last-mentioned amount. In such
case, the excess part of the payments shall remain taxable
according to the laws of each Contracting State, due regard
being had to the other provisions of this Agreement.
Article 12
Royalties
(1) Royalties arising in a Contracting State and paid to a
resident of the other Contracting State may be taxed in that
other State.
(2) However, such royalties may also be taxed in the Contracting
State in which they arise and according to the laws of that
State, but if the beneficial owner of the royalties is a resident of
the other Contracting State, the tax so charged shall not exceed
5 per cent of the gross amount of the royalties.
(3) The term “royalties” as used in this Article means payments
of any kind received as a consideration for the use of, or
the right to use, any copyright of literary, artistic or scientific work
including cinematograph films, any patent, trade mark, design or
model, plan, secret formula or process, or for information
concerning industrial, commercial or scientific experience. The
term “royalties” shall also include payments of any kind for
the use or the right to use a person’s name, picture or any
other similar personality rights and on payments received as
consideration for the registration of entertainers’ or sportsmen’s
performances by radio or television.
(4) The provisions of paragraphs 1 and 2 shall not apply if the
beneficial owner of the royalties, being a resident of a Contracting
State, carries on business in the other Contracting State in
which the royalties arise, through a permanent establishment
situated therein, or performs in that other State independent
personal services from a fixed base situated therein, and the right
or property in respect of which the royalties are paid is effectively
connected with such permanent establishment or fixed base.
In such case the provisions of Article 7 or Article 14, as the case
may be, shall apply.
(5) Royalties shall be deemed to arise in a Contracting State
when the payer is a resident of that State. Where, however, the
1194 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil II Nr. 31, ausgegeben zu Bonn am 8. Dezember 2011
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Person ist. Hat aber der Schuldner der Lizenzgebühren, ohne
Rücksicht darauf, ob er in einem Vertragsstaat ansässig ist oder
nicht, in einem Vertragsstaat eine Betriebsstätte oder eine feste
Einrichtung und ist die Verpflichtung zur Zahlung der Lizenzgebühren
für Zwecke der Betriebsstätte oder der festen Einrichtung
eingegangen worden und trägt die Betriebsstätte oder die feste
Einrichtung die Lizenzgebühren, so gelten die Lizenzgebühren
als aus dem Staat stammend, in dem die Betriebsstätte oder
feste Einrichtung liegt.
(6) Bestehen zwischen dem Schuldner und dem Nutzungs -
berechtigten oder zwischen jedem von ihnen und einem Dritten
besondere Beziehungen und übersteigen deshalb die Lizenz -
gebühren, gemessen an der zugrunde liegenden Leistung, den
Betrag, den Schuldner und Nutzungsberechtigter ohne diese
Beziehungen vereinbart hätten, so wird dieser Artikel nur auf den
letzteren Betrag angewendet. In diesem Fall kann der über -
steigende Betrag nach dem Recht eines jeden Vertragsstaats
und unter Berücksichtigung der anderen Bestimmungen dieses
Abkommens besteuert werden.
Artikel 13
Gewinne aus der Veräußerung von Vermögen
(1) Gewinne, die eine in einem Vertragsstaat ansässige Person
aus der Veräußerung unbeweglichen Vermögens im Sinne
des Artikels 6 erzielt, das im anderen Vertragsstaat liegt, können
im anderen Staat besteuert werden.
(2) Gewinne, die eine in einem Vertragsstaat ansässige Person
aus der Veräußerung von Aktien und sonstigen Anteilen
erzielt, deren Aktivvermögen zu mehr als 50 vom Hundert mittelbar
oder unmittelbar aus unbeweglichem Vermögen besteht, das
im anderen Vertragsstaat liegt, können im anderen Staat be -
steuert werden.
(3) Gewinne aus der Veräußerung beweglichen Vermögens,
das Betriebsvermögen einer Betriebsstätte ist, die ein Unternehmen
eines Vertragsstaats im anderen Vertragsstaat hat, oder das
zu einer festen Einrichtung gehört, die einer in einem Vertragsstaat
ansässigen Person für die Ausübung einer selbständigen
Arbeit im anderen Vertragsstaat zur Verfügung steht, einschließlich
derartiger Gewinne, die bei der Veräußerung einer solchen
Betriebsstätte (allein oder mit dem übrigen Unternehmen) oder
einer solchen festen Einrichtung erzielt werden, können im anderen
Staat besteuert werden.
(4) Gewinne aus der Veräußerung von Seeschiffen oder Luftfahrzeugen,
die im internationalen Verkehr betrieben werden, und
von beweglichem Vermögen, das dem Betrieb dieser Schiffe
oder Luftfahrzeuge dient, können nur in dem Vertragsstaat besteuert
werden, in dem sich der Ort der tatsächlichen Geschäftsleitung
des Unternehmens befindet.
(5) Gewinne aus der Veräußerung des in den Absätzen 1 bis 4
nicht genannten Vermögens können nur in dem Vertragsstaat besteuert
werden, in dem der Veräußerer ansässig ist.
(6) Bei einer natürlichen Person, die in einem Vertragsstaat
während mindestens fünf Jahren ansässig war und die im anderen
Vertragsstaat ansässig geworden ist, berührt Absatz 5 nicht
das Recht des erstgenannten Staates, bei Anteilen an Gesellschaften,
die im erstgenannten Vertragsstaat ansässig sind, nach
seinen innerstaatlichen Rechtsvorschriften bei der Person einen
Vermögenszuwachs bis zu ihrem Wohnsitzwechsel zu besteuern.
In diesem Fall wird der im erstgenannten Staat besteuerte
Vermögenszuwachs bei der Ermittlung des späteren Vermögenszuwachses
durch den anderen Staat nicht einbezogen.
Artikel 14
Selbständige Arbeit
(1) Einkünfte, die eine in einem Vertragsstaat ansässige natürliche
Person aus einem freien Beruf oder aus sonstiger selbständiger
Tätigkeit bezieht, können nur in diesem Staat besteuert
werden, unter Ausnahme folgender Fälle, in denen diese Einkünfte
auch im anderen Vertragsstaat besteuert werden können:
person paying the royalties, whether he is a resident of a
Contracting State or not, has in a Contracting State a permanent
establishment or a fixed base in connection with which the
liability to pay the royalties was incurred, and such royalties are
borne by such permanent establishment or fixed place, then
such royalties shall be deemed to arise in the Contracting State
in which the permanent establishment or fixed place is situated.
(6) Where, by reason of a special relationship between the
payer and the beneficial owner or between both of them and
some other person, the amount of the royalties, having regard to
the use, right or information for which they are paid, exceeds
the amount which would have been agreed upon by the payer
and the beneficial owner in the absence of such relationship, the
provisions of this Article shall apply only to the last-mentioned
amount. In such case, the excess part of the payments shall
remain taxable according to the laws of each Contracting State,
due regard being had to the other provisions of this Agreement.
Article 13
Capital Gains
(1) Gains derived by a resident of a Contracting State from the
alienation of immovable property referred to in Article 6 and
situated in the other Contracting State may be taxed in that
other State.
(2) Gains derived by a resident of a Contracting State from
the alienation of shares and similar rights deriving more than
50 per cent of their value directly or indirectly from immovable
property situated in the other Contracting State may be taxed
in that other State.
(3) Gains from the alienation of movable property forming part
of the business property of a permanent establishment which an
enterprise of a Contracting State has in the other Contracting
State or of movable property pertaining to a fixed base available
to a resident of a Contracting State in the other Contracting State
for the purpose of performing independent personal services,
including such gains from the alienation of such a permanent
establishment (alone or with the whole enterprise) or of such
fixed base, may be taxed in that other State.
(4) Gains from the alienation of ships or aircraft operated
in international traffic or movable property pertaining to the
operation of such ships or aircraft, shall be taxable only in the
Contracting State in which the place of effective management of
the enterprise is situated.
(5) Gains from the alienation of any property other than that
referred to in paragraphs 1 to 4, shall be taxable only in the
Contracting State of which the alienator is a resident.
(6) Where an individual was a resident of a Contracting State
for a period of 5 years or more and has become a resident of the
other Contracting State, paragraph 5 shall not prevent the firstmentioned
State from taxing under its domestic law the capital
appreciation of shares in a company resident in the firstmentioned
State for the period of residency of that individual
in the first-mentioned State. In such case, the appreciation of
capital taxed in the first-mentioned State shall not be included in
the determination of the subsequent appreciation of capital by
the other State.
Article 14
Independent Personal Services
(1) Income derived by a resident of a Contracting State in
respect of professional services or other activities of an independent
character shall be taxable only in that State except in
the following circumstances, when such income may also be
taxed in the other Contracting State:
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil II Nr. 31, ausgegeben zu Bonn am 8. Dezember 2011 1195
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a) Steht dieser Person im anderen Vertragsstaat für die Ausübung
ihrer Tätigkeit gewöhnlich eine feste Einrichtung zur
Verfügung, so können die Einkünfte nur insoweit im anderen
Staat besteuert werden, als sie dieser festen Einrichtung zugerechnet
werden können; oder
b) hält sich die Person innerhalb eines Zeitraums von 12 Monaten,
der während des betreffenden Kalenderjahres beginnt
oder endet, insgesamt 183 Tage oder länger im anderen
Staat auf, können die Einkünfte nur insoweit im anderen Staat
besteuert werden, als sie aus der im anderen Staat ausge -
übten Tätigkeit stammen.
(2) Der Ausdruck „freier Beruf“ umfasst insbesondere die selbständig
ausgeübte wissenschaftliche, literarische, künstlerische,
erzieherische oder unterrichtende Tätigkeit sowie die selbstän -
dige Tätigkeit der Ärzte, Zahnärzte, Rechtsanwälte, Ingenieure,
Architekten und Buchsachverständigen.
Artikel 15
Einkünfte aus unselbständiger Arbeit
(1) Vorbehaltlich der Artikel 16 bis 20 können Gehälter, Löhne
und ähnliche Vergütungen, die eine in einem Vertragsstaat
ansässige Person aus unselbständiger Arbeit bezieht, nur in
diesem Staat besteuert werden, es sei denn, die Arbeit wird im
anderen Vertragsstaat ausgeübt. Wird die Arbeit dort ausgeübt,
so können die dafür bezogenen Vergütungen im anderen Staat
besteuert werden.
(2) Ungeachtet des Absatzes 1 können Vergütungen, die eine
in einem Vertragsstaat ansässige Person für eine im anderen
Vertragsstaat ausgeübte unselbständige Arbeit bezieht, nur im
erstgenannten Staat besteuert werden, wenn die folgenden
Bedingungen insgesamt erfüllt sind:
a) innerhalb eines Zeitraums von 12 Monaten, der während des
betreffenden Steuerjahres beginnt oder endet, hält sich der
Empfänger insgesamt nicht länger als 183 Tage im anderen
Staat auf;
b) die Vergütungen werden von einem Arbeitgeber oder für
einen Arbeitgeber gezahlt, der nicht im anderen Staat an -
sässig ist;
c) die Vergütungen werden nicht von einer Betriebsstätte oder
einer festen Einrichtung getragen, die der Arbeitgeber im
anderen Staat hat.
(3) Ungeachtet der vorstehenden Bestimmungen dieses Artikels
können Vergütungen für eine an Bord eines Seeschiffs oder
Luftfahrzeugs im internationalen Verkehr ausgeübte unselbständige
Arbeit in dem Vertragsstaat besteuert werden, in dem sich
der Ort der tatsächlichen Geschäftsleitung des Unternehmens
befindet, das das Schiff oder Luftfahrzeug betreibt.
Artikel 16
Aufsichtsrats- und Verwaltungsratsvergütungen
Aufsichtsrats- oder Verwaltungsratsvergütungen und ähnliche
Zahlungen, die eine in einem Vertragsstaat ansässige Person in
ihrer Eigenschaft als Mitglied des Aufsichts- oder Verwaltungsrats
oder eines vergleichbaren Organs einer Gesellschaft bezieht,
die im anderen Vertragsstaat ansässig ist, können im anderen
Staat besteuert werden.
Artikel 17
Künstler und Sportler
(1) Ungeachtet der Artikel 7, 14 und 15 können Einkünfte, die
eine in einem Vertragsstaat ansässige Person als Künstler, wie
Bühnen-, Film-, Rundfunk- und Fernsehkünstler sowie Musiker,
oder als Sportler aus ihrer im anderen Vertragsstaat persönlich
ausgeübten Tätigkeit bezieht, im anderen Staat besteuert werden.
a) if he has a fixed base regularly available to him in the other
Contracting State for the purpose of performing his activities;
in that case, only so much of the income as is attributable to
that fixed base may be taxed in that other State; or
b) if his stay in the other Contracting State is for a period or
periods amounting to or exceeding in the aggregate 183 days
in any 12-months period commencing or ending in the
calendar year concerned; in that case, only so much of the
income as is derived from his activities performed in that
other State may be taxed in that other State.
(2) The term “professional services” includes especially independent
scientific, literary, artistic, educational or teaching activi -
ties as well as the independent activities of physicians, dentists,
lawyers, engineers, architects and accountants.
Article 15
Income from Employment
(1) Subject to the provisions of Articles 16 to 20, salaries,
wages and other similar remuneration derived by a resident of a
Contracting State in respect of an employment shall be taxable
only in that State unless the employment is exercised in the
other Contracting State. If the employment is so exercised, such
remuneration as is derived therefrom may be taxed in that other
State.
(2) Notwithstanding the provisions of paragraph 1, remuneration
derived by a resident of a Contracting State in respect of an
employment exercised in the other Contracting State shall be
taxable only in the first-mentioned State if all the following
conditions are met:
a) the recipient is present in the other State for a period or
periods not exceeding in the aggregate 183 days in any
twelve month period commencing or ending in the fiscal year
concerned;
b) the remuneration is paid by, or on behalf of, an employer who
is not a resident of the other State;
c) the remuneration is not borne by a permanent establishment
or a fixed base which the employer has in the other State.
(3) Notwithstanding the preceding provisions of this Article,
remuneration derived in respect of an employment exercised
aboard a ship or aircraft operated in international traffic may be
taxed in the Contracting State in which the place of effective
management of the enterprise which operates the ship or aircraft
is situated.
Article 16
Directors’ Fees
Directors’ fees and other similar payments derived by a
resident of a Contracting State in his capacity as a member of
the board of directors or of a similar organ of a company which
is a resident of the other Contracting State may be taxed in that
other State.
Article 17
Artistes and Sportsmen
(1) Notwithstanding the provisions of Articles 7, 14 and 15,
income derived by a resident of a Contracting State as an entertainer,
such as a theatre, motion picture, radio or television
artiste, or a musician, or as a sportsman, from his personal activi -
ties as such exercised in the other Contracting State, may be
taxed in that other State.
1196 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil II Nr. 31, ausgegeben zu Bonn am 8. Dezember 2011
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(2) Fließen Einkünfte aus einer von einem Künstler oder Sportler
in dieser Eigenschaft persönlich ausgeübten Tätigkeit nicht
dem Künstler oder Sportler selbst, sondern einer anderen
Person zu, so können diese Einkünfte ungeachtet der Artikel 7,
14 und 15 in dem Vertragsstaat besteuert werden, in dem der
Künstler oder Sportler seine Tätigkeit ausübt.
(3) Die Absätze 1 und 2 gelten nicht für Einkünfte aus der von
Künstlern oder Sportlern in einem Vertragsstaat ausgeübten
Tätigkeit, wenn der Aufenthalt in diesem Staat ganz oder überwiegend
aus öffentlichen Mitteln des anderen Staates oder
einem seiner Länder oder einer ihrer Gebietskörperschaften
oder von einer im anderen Staat als gemeinnützig anerkannten
Einrichtung finanziert wird. In diesem Fall können die Einkünfte
nur in dem Vertragsstaat besteuert werden, in dem die Person
ansässig ist.
Artikel 18
Ruhegehälter, Renten und ähnliche Vergütungen
(1) Vorbehaltlich des Artikels 19 Absatz 2 können Ruhege -
hälter und ähnliche Vergütungen oder Renten, die eine in einem
Vertragsstaat ansässige Person aus dem anderen Vertragsstaat
erhält, nur im erstgenannten Staat besteuert werden.
(2) Wiederkehrende und einmalige Vergütungen, die ein Vertragsstaat
oder eine seiner Gebietskörperschaften an eine im
anderen Vertragsstaat ansässige Person als Entschädigung für
politische Verfolgung oder für Unrecht oder Schäden aufgrund
von Kriegshandlungen (einschließlich Wiedergutmachungs -
leistungen) oder des Wehr- oder Zivildienstes oder eines Ver -
brechens, einer Impfung oder ähnlicher Vorkommnisse zahlt,
können abweichend von Absatz 1 nur im erstgenannten Staat
besteuert werden.
(3) Der Begriff „Rente“ bedeutet einen bestimmten Betrag, der
regelmäßig zu festgesetzten Zeitpunkten lebenslänglich oder
während eines bestimmten oder bestimmbaren Zeitabschnitts
aufgrund einer Verpflichtung zahlbar ist, die diese Zahlungen als
Gegenleistung für eine in Geld oder Geldeswert bewirkte angemessene
Leistung vorsieht.
Artikel 19
Öffentlicher Dienst
(1)
a) Gehälter, Löhne und ähnliche Vergütungen, ausgenommen
Ruhegehälter, die von einem Vertragsstaat, einem seiner
Länder, einer ihrer Gebietskörperschaften oder einer ihrer
juristischen Personen des öffentlichen Rechts an eine natürliche
Person für die diesem Staat, einem seiner Länder, einer
ihrer Gebietskörperschaften oder einer juristischen Person
des öffentlichen Rechts geleisteten Dienste gezahlt werden,
können nur in diesem Staat besteuert werden.
b) Diese Gehälter, Löhne und ähnlichen Vergütungen können
jedoch nur im anderen Vertragsstaat besteuert werden, wenn
die Dienste in diesem Staat geleistet werden und die natür -
liche Person in diesem Staat ansässig ist und
i) ein Staatsangehöriger dieses Staates ist oder
ii) nicht ausschließlich deshalb in diesem Staat ansässig geworden
ist, um die Dienste zu leisten.
(2)
a) Ruhegehälter, die von einem Vertragsstaat, einem seiner
Länder, einer ihrer Gebietskörperschaften oder einer ihrer
juristischen Personen des öffentlichen Rechts oder aus von
diesem Staat, einem seiner Länder, einer ihrer Gebietskörperschaften
oder einer ihrer juristischen Personen des öffentlichen
Rechts errichteten Sondervermögen an eine natürliche
Person für die diesem Staat, einem seiner Länder, einer ihrer
Gebietskörperschaften oder einer juristischen Person des
öffentlichen Rechts geleisteten Dienste gezahlt werden,
können nur in diesem Staat besteuert werden.
(2) Where income in respect of personal activities exercised
by an entertainer or a sportsman in his capacity as such accrues
not to the entertainer or sportsman himself but to another
person, that income may, notwithstanding the provisions of
Articles 7, 14 and 15, be taxed in the Contracting State in which
the activities of the entertainer or sportsman are exercised.
(3) Paragraphs 1 and 2 shall not apply to income accruing
from the exercise of activities by artistes or sportsmen in a Contracting
State where the visit to that State is financed entirely or
mainly from public funds of the other State, a Land, a political
subdivision or a local authority thereof or by an organisation
which in that other State is recognised as a charitable organi -
sation. In such a case the income may be taxed only in the
Contracting State of which the individual is a resident.
Article 18
Pensions, Annuities and Similar Payments
(1) Subject to the provisions of paragraph 2 of Article 19,
pensions and similar payments or annuities paid to a resident of
a Contracting State from the other Contracting State shall only
be taxable in the first-mentioned State.
(2) Notwithstanding the provisions of paragraph 1, recurrent
or non-recurrent payments made by one of the Contracting
States or a political subdivision thereof to a person resident
in the other Contracting State as compensation for political
persecution or for an injury or damage sustained as a result of
war (including restitution payments) or of military or civil alter -
native service or of a crime, vaccination or a similar event shall be
taxable only in the first-mentioned State.
(3) The term “annuities” means certain amounts payable
periodically at stated times, for life or for a specified or ascertainable
period of time, under an obligation to make the payments
in return for adequate and full consideration in money or
money’s worth.
Article 19
Government Service
(1)
a) Salaries, wages and other similar remuneration, other than
a pension, paid by a Contracting State, a Land, a political
subdivision, a local authority or a public legal entity thereof
to an individual in respect of services rendered to that State,
Land, political subdivision, local authority or public legal
entity shall be taxable only in that State.
b) However, such salaries, wages and other remuneration shall
be taxable only in the other Contracting State if the services
are rendered in that State and if the individual is a resident of
that State who
i) is a national of that State or
ii) did not become a resident of that State solely for the
purpose of rendering the services.
(2)
a) Any pension paid by, or out of funds created by, a Contracting
State, a Land, a political subdivision, a local authority
or a public legal entity thereof to an individual in respect of
services rendered to that State, Land, political subdivision,
local authority or public legal entity shall be taxable only in
that State.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil II Nr. 31, ausgegeben zu Bonn am 8. Dezember 2011 1197
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b) Diese Ruhegehälter können jedoch nur im anderen Vertragsstaat
besteuert werden, wenn die natürliche Person in
diesem Staat ansässig und ein Staatsangehöriger dieses
Staates ist.
(3) Auf Gehälter, Löhne und ähnliche Vergütungen und Ruhegehälter
für Dienstleistungen, die im Zusammenhang mit einer
Geschäftstätigkeit eines Vertragsstaats, eines seiner Länder,
einer ihrer Gebietskörperschaften oder einer ihrer juristischen
Personen des öffentlichen Rechts erbracht werden, sind die
Artikel 15, 16, 17 oder 18 anzuwenden.
(4) Absatz 1 gilt entsprechend für Vergütungen, die im Rahmen
eines Programms der wirtschaftlichen Zusammenarbeit eines
Vertragsstaats, eines seiner Länder oder einer ihrer Gebietskörperschaften
aus Mitteln, die ausschließlich von diesem Staat,
dem Land oder der Gebietskörperschaft bereitgestellt werden,
an Fachkräfte oder freiwillige Helfer gezahlt werden, die in den
anderen Vertragsstaat mit dessen Zustimmung entsandt worden
sind.
(5) Die Absätze 1 und 2 sind auch für Löhne, Gehälter und
ähnliche Vergütungen und Ruhegehälter anzuwenden, die an
natürliche Personen für Dienste gezahlt werden, die dem Goethe-
Institut, dem Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD)
und anderen ähnlichen Einrichtungen in den Vertragsstaaten, wie
von den zuständigen Behörden im gegenseitigen Einvernehmen
bestimmt, geleistet werden. Werden diese Vergütungen im Gründungsstaat
der Einrichtung nicht besteuert, so gilt Artikel 15.
Artikel 20
Gastprofessoren, Lehrer und Studenten
(1) Eine natürliche Person, die sich auf Einladung eines Vertragsstaats
oder einer Universität, Hochschule, Schule, eines
Museums oder einer anderen kulturellen Einrichtung dieses Vertragsstaats
oder im Rahmen eines amtlichen Kulturaustausches
in diesem Vertragsstaat höchstens zwei Jahre lang lediglich zur
Ausübung einer Lehrtätigkeit, zum Halten von Vorlesungen oder
zur Ausübung einer Forschungstätigkeit bei dieser Einrichtung
aufhält und die im anderen Vertragsstaat ansässig ist oder dort
unmittelbar vor der Einreise in den erstgenannten Staat ansässig
war, ist in dem erstgenannten Staat mit ihren für diese Tätigkeit
bezogenen Vergütungen von der Steuer befreit, vorausgesetzt,
dass diese Vergütungen von außerhalb dieses Staates
bezogen werden.
(2) Zahlungen, die ein Student, Praktikant oder Lehrling, der
sich in einem Vertragsstaat ausschließlich zum Studium oder zur
Ausbildung aufhält und der im anderen Vertragsstaat ansässig
ist oder dort unmittelbar vor der Einreise in den erstgenannten
Staat ansässig war, für seinen Unterhalt, sein Studium oder
seine Ausbildung erhält, dürfen im erstgenannten Staat nicht besteuert
werden, sofern diese Zahlungen aus Quellen außerhalb
dieses Staates stammen.
(3) Studenten, Praktikanten oder Lehrlinge im Sinne des Absatzes
2 haben zudem während eines solchen Studiums oder
einer solchen Ausbildung im Hinblick auf Zuschüsse, Stipendien
und Vergütungen aus unselbständiger Arbeit, die nicht unter
Absatz 2 fallen, Anspruch auf die gleichen Steuerbefreiungen,
-vergünstigungen oder -ermäßigungen, die im Gastland ansäs -
sigen Personen unter gleichen Umständen gewährt werden.
Artikel 21
Andere Einkünfte
(1) Einkünfte einer in einem Vertragsstaat ansässigen Person,
die in den vorstehenden Artikeln nicht behandelt wurden, können
ohne Rücksicht auf ihre Herkunft nur in diesem Staat be -
steuert werden.
(2) Absatz 1 ist auf andere Einkünfte als solche aus unbeweglichem
Vermögen im Sinne des Artikels 6 Absatz 2 nicht anzuwenden,
wenn der in einem Vertragsstaat ansässige Empfänger
im anderen Vertragsstaat eine Geschäftstätigkeit durch eine dort
b) However, such pension shall be taxable only in the other
Contracting State if the individual is a resident of, and a
national of, that State.
(3) The provisions of Articles 15, 16, 17, and 18 shall apply to
salaries, wages and other similar remuneration, and to pensions
in respect of services rendered in connection with a business
carried on by a Contracting State, a Land, a political subdivision,
a local authority or a public legal entity thereof.
(4) The provisions of paragraph 1 shall likewise apply in
respect of remuneration paid, under a development assistance
programme of a Contracting State, a Land, a political subdivision
or a local authority thereof, out of funds exclusively supplied by
that State, Land, political subdivision or local authority, to a
specialist or volunteer seconded to the other Contracting State
with the consent of that other State.
(5) The provisions of paragraphs 1 and 2 shall also apply in
respect of salaries, wages and other similar remuneration and
pensions paid to individuals in respect of services rendered to
the Goethe Institute, the German Academic Exchange Service
(“Deutscher Akademischer Austauschdienst”) or to other comparable
institutions in each Contracting State as agreed upon
by the Contracting States. If such remuneration is not taxed in
the State where the institution was founded, the provisions of
Article 15 shall apply.
Article 20
Visiting Professors, Teachers and Students
(1) An individual who visits a Contracting State at the invitation
of that State or of a university, college, school, museum or
other cultural institution of that State or under an official programme
of cultural exchange for a period not exceeding two years solely
for the purpose of teaching, giving lectures or carrying out
research at such institution and who is, or was immediately before
that visit, a resident of the other Contracting State shall be
exempt from tax in the first-mentioned State on his remuneration
for such activity, provided that such remuneration is derived by
him from outside that State.
(2) Payments which a student or business apprentice who is
or was immediately before visiting a Contracting State a resident
of the other Contracting State and who is present in the firstmentioned
State solely for the purpose of his education or
training receives for the purpose of his maintenance, education
or training shall not be taxed in that State, provided that such
payments arise from sources outside that State.
(3) In respect of grants, scholarships and remuneration from
employment not covered by paragraph 2, a student or business
apprentice described in paragraph 2 shall, in addition, be
entitled during such education or training to the same exemptions,
reliefs or reductions in respect of taxes available under the
same conditions to residents of the State which he is visiting.
Article 21
Other Income
(1) Items of income of a resident of a Contracting State,
wherever arising, not dealt with in the foregoing Articles of this
Agreement shall be taxable only in that State.
(2) The provisions of paragraph 1 shall not apply to income,
other than income from immovable property as defined in paragraph
2 of Article 6, if the recipient of such income, being a
resident of a Contracting State, carries on business in the other
1198 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil II Nr. 31, ausgegeben zu Bonn am 8. Dezember 2011
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gelegene Betriebsstätte oder eine selbständige Arbeit durch eine
dort gelegene feste Einrichtung ausübt, und die Rechte oder
Vermögenswerte, für die die Einkünfte gezahlt werden, tatsächlich
zu dieser Betriebsstätte oder festen Einrichtung gehören. In
diesem Fall ist Artikel 7 beziehungsweise Artikel 14 anzuwenden.
Artikel 22
Vermögen
(1) Unbewegliches Vermögen im Sinne des Artikels 6, das
einer in einem Vertragsstaat ansässigen Person gehört und im
anderen Vertragsstaat liegt, kann im anderen Staat besteuert
werden.
(2) Bewegliches Vermögen, das Betriebsvermögen einer
Betriebsstätte ist, die ein Unternehmen eines Vertragsstaats im
anderen Vertragsstaat hat, oder das zu einer festen Einrichtung
gehört, die einer in einem Vertragsstaat ansässigen Person für
die Ausübung einer selbständigen Arbeit im anderen Vertragsstaat
zur Verfügung steht, kann im anderen Staat besteuert
werden.
(3) Seeschiffe oder Luftfahrzeuge, die im internationalen Verkehr
betrieben werden, und bewegliches Vermögen, das dem
Betrieb dieser Seeschiffe oder Luftfahrzeuge dient, können nur
in dem Vertragsstaat besteuert werden, in dem sich der Ort der
tatsächlichen Geschäftsleitung des Unternehmens befindet.
(4) Alle anderen Vermögensteile einer in einem Vertragsstaat
ansässigen Person können nur in diesem Staat besteuert werden.
Artikel 23
Vermeidung der Doppelbesteuerung im Wohnsitzstaat
(1) Bei einer in Deutschland ansässigen Person wird die
Steuer wie folgt festgesetzt:
a) Von der Bemessungsgrundlage der deutschen Steuer werden
die Einkünfte aus Albanien sowie die in Albanien gelegenen
Vermögenswerte ausgenommen, die nach diesem Abkommen
in Albanien besteuert werden können und nicht
unter Buchstabe b fallen.
Für Einkünfte aus Dividenden gelten die vorstehenden Bestimmungen
nur dann, wenn diese Dividenden an eine in
Deutschland ansässige Gesellschaft (jedoch nicht an eine
Personengesellschaft) von einer in Albanien ansässigen
Gesellschaft gezahlt werden, deren Kapital zu mindestens
25 vom Hundert unmittelbar der deutschen Gesellschaft gehört,
und bei der Ermittlung der Gewinne der ausschüttenden
Gesellschaft nicht abgezogen worden sind.
Für die Zwecke der Steuern vom Vermögen werden von
der Bemessungsgrundlage der deutschen Steuer ebenfalls
Beteiligungen ausgenommen, deren Ausschüttungen, falls
solche gezahlt würden, nach den vorhergehenden Sätzen von
der Steuerbemessungsgrundlage auszunehmen wären.
b) Auf die deutsche Steuer vom Einkommen für die folgenden
Einkünfte wird unter Beachtung der Vorschriften des deutschen
Steuerrechts über die Anrechnung ausländischer Steuern
die albanische Steuer angerechnet, die nach albanischem
Recht und in Übereinstimmung mit diesem Abkommen für
diese Einkünfte gezahlt worden ist:
aa) Dividenden, die nicht unter Buchstabe a fallen;
bb) Zinsen;
cc) Lizenzgebühren;
dd) Einkünfte, die nach Artikel 13 Absatz 2 in Albanien besteuert
werden können;
Contracting State through a permanent establishment situated
therein, or performs in that other State independent personal
services from a fixed base situated therein, and the right or
property in respect of which the income is paid is effectively
connected with such permanent establishment or fixed base. In
such case the provisions of Article 7 or Article 14, as the case
may be, shall apply.
Article 22
Capital
(1) Capital represented by immovable property referred to
in Article 6, owned by a resident of a Contracting State and
situated in the other Contracting State, may be taxed in that
other State.
(2) Capital represented by movable property forming part of
the business property of a permanent establishment which an
enterprise of a Contracting State has in the other Contracting
State or by movable property pertaining to a fixed base available
to a resident of a Contracting State in the other Contracting State
for the purpose of performing independent personal services,
may be taxed in that other State.
(3) Capital represented by ships and aircraft operated in
international traffic, and by movable property pertaining to the
operation of such ships and aircraft, shall be taxable only in the
Contracting State in which the place of effective management of
the enterprise is situated.
(4) All other elements of capital of a resident of a Contracting
State shall be taxable only in that State.
Article 23
Elimination of Double Taxation
in the State of Residence
(1) Tax shall be determined in the case of a resident of
Germany as follows:
a) Unless foreign tax credit is to be allowed under sub-paragraph
b), there shall be exempted from the assessment basis
of the German tax any item of income arising in Albania and
any item of capital situated within Albania which, according to
this Agreement, may be taxed in Albania.
In the case of items of income from dividends the preceding
provision shall apply only to such dividends as are paid to a
company (not including partnerships) being a resident of
Germany by a company being a resident of Albania at least
25 per cent of the capital of which is owned directly by the
German company and which were not deducted when
determining the profits of the company distributing these
dividends.
There shall be exempted from the assessment basis of the
taxes on capital any shareholding the dividends of which
if paid, would be exempted, according to the foregoing
sentences.
b) Subject to the provisions of German tax law regarding credit
for foreign tax, there shall be allowed as a credit against
German tax on income payable in respect of the following
items of income the Albanian tax paid under the laws of
Albania and in accordance with this Agreement:
aa) dividends not dealt with in sub-paragraph a);
bb) interest;
cc) royalties;
dd) items of income that may be taxed in Albania according
to paragraph 2 of Article 13;
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ee) Einkünfte, die nach Nummer 5 des angefügten Protokolls
in Albanien besteuert werden können;
ff) Aufsichtsrats- und Verwaltungsratsvergütungen;
gg) Einkünfte, die nach Artikel 17 besteuert werden können.
c) Statt der Bestimmungen des Buchstabens a sind die Bestimmungen
des Buchstabens b anzuwenden auf Einkünfte im
Sinne der Artikel 7 und 10 und die diesen Einkünften zugrunde
liegenden Vermögenswerte, wenn die in Deutschland ansässige
Person nicht nachweist, dass die Betriebsstätte in
dem Wirtschaftsjahr, in dem sie den Gewinn erzielt hat, oder
die in Albanien ansässige Gesellschaft in dem Wirtschaftsjahr,
für das sie die Ausschüttung vorgenommen hat, ihre
Bruttoerträge ausschließlich oder fast ausschließlich aus
unter § 8 Absatz 1 Nr. 1 bis 6 des deutschen Außensteuergesetzes
fallenden Tätigkeiten bezieht; Gleiches gilt für unbewegliches
Vermögen, das einer Betriebsstätte dient, und
die daraus erzielten Einkünfte (Artikel 6 Absatz 4) sowie für
die Gewinne aus der Veräußerung dieses unbeweglichen
Vermögens (Artikel 13 Absatz 1) und des beweglichen Vermögens,
das Betriebsvermögen der Betriebsstätte darstellt
(Artikel 13 Absatz 3).
d) Deutschland behält aber das Recht, die nach den Bestimmungen
dieses Abkommens von der deutschen Steuer
ausgenommenen Einkünfte und Vermögenswerte bei der
Festsetzung ihres Steuersatzes zu berücksichtigen.
e) Ungeachtet der Bestimmungen des Buchstabens a wird die
Doppelbesteuerung durch Steueranrechnung nach Buch -
stabe b vermieden,
aa) wenn in den Vertragsstaaten Einkünfte oder Vermögen
unterschiedlichen Abkommensbestimmungen zugeordnet
oder verschiedenen Personen zugerechnet werden
(außer nach Artikel 9) und dieser Konflikt sich nicht durch
ein Verfahren nach Artikel 25 Absatz 3 regeln lässt und
wenn aufgrund dieser unterschiedlichen Zuordnung oder
Zurechnung die betreffenden Einkünfte oder das Ver -
mögen unbesteuert blieben oder niedriger als ohne
diesen Konflikt besteuert würden oder
bb) wenn Deutschland nach Konsultation mit den zuständigen
albanischen Behörden Albanien auf diplomatischem
Weg andere Einkünfte notifiziert, bei denen Deutschland
die Anrechnungsmethode nach Buchstabe b anzuwenden
beabsichtigt. Die Doppelbesteuerung wird für die
notifizierten Einkünfte durch Steueranrechnung nach
Buchstabe b vom ersten Tag des Kalenderjahres vermieden,
das dem Kalenderjahr folgt, in dem die Notifikation
übermittelt wurde.
(2) Bei einer in Albanien ansässigen Person wird die Steuer
wie folgt festgesetzt:
a) Bezieht eine in Albanien ansässige Person Einkünfte oder hat
sie Vermögen und können diese Einkünfte oder dieses Vermögen
nach diesem Abkommen in Deutschland besteuert
werden, so rechnet Albanien
aa) auf die vom Einkommen dieser Person zu erhebende
albanische Steuer den Betrag an, der der in Deutschland
gezahlten Steuer vom Einkommen entspricht; und
bb) auf die vom Vermögen dieser Person zu erhebende
albanische Steuer den Betrag an, der der in Deutschland
gezahlten Steuer vom Vermögen entspricht.
Der anzurechnende Betrag darf jedoch in beiden Fällen den
Teil der vor der Anrechnung ermittelten albanischen Steuer
vom Einkommen oder vom Vermögen nicht überschreiten,
der auf das Einkommen oder Vermögen entfällt, das in
Deutschland besteuert werden kann.
b) Einkünfte oder Vermögen einer in Albanien ansässigen
Person, die nach dem Abkommen von der Besteuerung in
Albanien auszunehmen sind, können gleichwohl in Albanien
ee) items of income that may be taxed in Albania according
to number 5 of the attached Protocol;
ff) directors’ fees;
gg) items of income that may be taxed according to
Article 17.
c) The provisions of sub-paragraph b) shall apply instead of the
provisions of sub-paragraph a) to items of income as defined
in Articles 7 and 10 and to the assets from which such
income is derived if the resident of Germany does not prove
that the gross income of the permanent establishment in the
business year in which the profit has been realised or of the
company resident in Albania in the business year for which
the dividends were paid was derived exclusively or almost
exclusively from activities within the meaning of nos. 1 to 6
of paragraph 1 of section 8 of the German Law on External
Tax Relations (Aussensteuergesetz); the same shall apply to
immovable property used by a permanent establishment and
to income from this immovable property of the permanent
establishment (paragraph 4 of Article 6) and to profits from
the alienation of such immovable property (paragraph 1 of
Article 13) and of the movable property forming part of
the business property of the permanent establishment
(paragraph 3 of Article 13).
d) Germany, however, retains the right to take into account in
the determination of its rate of tax the items of income and
capital, which are under the provisions of this Agreement
exempted from German tax.
e) Notwithstanding the provisions of sub-paragraph a) double
taxation shall be avoided by allowing a tax credit as laid down
in sub-paragraph b)
aa) if in the Contracting States items of income or capital are
placed under differing provisions of this Agreement
or attributed to different persons (except pursuant to
Article 9) and this conflict cannot be settled by a procedure
in accordance with paragraph 3 of Article 25 and if
as a result of this difference in placement or attribution
the relevant income or capital would remain untaxed or
be taxed lower than without this conflict or
bb) if after due consultation with the competent authority of
Albania, Germany notifies Albania through diplomatic
channels of other items of income to which it intends
to apply the provisions of sub-paragraph b). Double
Taxation is then avoided for the notified income by
allowing a tax credit from the first day of the calendar
year, next following that in which the notification was
made.
(2) Tax shall be determined in the case of a resident of
Albania as follows:
a) Where a resident of Albania derives income or owns capital
which, in accordance with the provisions of this Agreement
may be taxed in Germany, Albania shall allow:
aa) as a deduction from Albanian tax on the income of that
resident an amount equal to the income tax paid in
Germany; and
bb) as a deduction from Albanian tax on the capital of that
resident, an amount equal to the capital tax paid in
Germany.
Such deduction in either case shall not, however, exceed
that part of the Albanian tax on income or on capital as
computed before the deduction is given, which is attributable
as the case may be, to the income or the capital, which may
be taxed in Germany.
b) Where in accordance with any provision of the Agreement
income derived or capital owned by a resident of Albania is
exempt from tax in Albania, Albania may nevertheless, in
1200 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil II Nr. 31, ausgegeben zu Bonn am 8. Dezember 2011
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bei der Festsetzung der Steuer für das übrige Einkommen
oder Vermögen der Person einbezogen werden.
Artikel 24
Gleichbehandlung
(1) Staatsangehörige eines Vertragsstaats dürfen im anderen
Vertragsstaat keiner Besteuerung oder damit zusammenhän -
genden Verpflichtung unterworfen werden, die anders oder belastender
ist als die Besteuerung und die damit zusammenhängenden
Verpflichtungen, denen Staatsangehörige des anderen
Staates unter gleichen Verhältnissen insbesondere hinsichtlich
der Ansässigkeit unterworfen sind oder unterworfen werden
können. Diese Bestimmung gilt ungeachtet des Artikels 1 auch
für Personen, die in keinem Vertragsstaat ansässig sind.
(2) Staatenlose, die in einem Vertragsstaat ansässig sind,
dürfen in keinem Vertragsstaat einer Besteuerung oder damit
zusammenhängenden Verpflichtung unterworfen werden, die
anders oder belastender ist als die Besteuerung und die damit
zusammenhängenden Verpflichtungen, denen Staatsangehörige
des betreffenden Staates unter gleichen Verhältnissen unter -
worfen sind oder unterworfen werden können.
(3) Die Besteuerung einer Betriebsstätte, die ein Unternehmen
eines Vertragsstaats im anderen Vertragsstaat hat, darf im anderen
Staat nicht ungünstiger sein als die Besteuerung von Unternehmen
des anderen Staates, die die gleiche Tätigkeit ausüben.
Diese Bestimmung ist nicht so auszulegen, als verpflichte sie
einen Vertragsstaat, den im anderen Vertragsstaat ansässigen
Personen Steuerfreibeträge, -vergünstigungen und -ermäßigungen
aufgrund des Personenstands oder der Familienlasten zu
gewähren, die er nur seinen ansässigen Personen gewährt.
(4) Sofern nicht Artikel 9 Absatz 1, Artikel 11 Absatz 7 oder
Artikel 12 Absatz 6 anzuwenden ist, sind Zinsen, Lizenzgebühren
und andere Entgelte, die ein Unternehmen eines Vertragsstaats
an eine im anderen Vertragsstaat ansässige Person zahlt,
bei der Ermittlung der steuerpflichtigen Gewinne dieses Unternehmens
unter den gleichen Bedingungen wie Zahlungen an
eine im erstgenannten Staat ansässige Person zum Abzug zuzulassen.
Dementsprechend sind Schulden, die ein Unternehmen
eines Vertragsstaats gegenüber einer im anderen Vertragsstaat
ansässigen Person hat, bei der Ermittlung des steuerpflichtigen
Vermögens dieses Unternehmens unter den gleichen Bedingungen
wie Schulden gegenüber einer im erstgenannten Staat ansässigen
Person zum Abzug zuzulassen.
(5) Unternehmen eines Vertragsstaats, deren Kapital ganz
oder teilweise unmittelbar oder mittelbar einer im anderen Vertragsstaat
ansässigen Person oder mehreren solchen Personen
gehört oder ihrer Kontrolle unterliegt, dürfen im erstgenannten
Staat keiner Besteuerung oder damit zusammenhängenden
Verpflichtung unterworfen werden, die anders oder belastender
ist als die Besteuerung und die damit zusammenhängenden
Verpflichtungen, denen andere ähnliche Unternehmen des erstgenannten
Staates unterworfen sind oder unterworfen werden
können.
(6) Dieser Artikel gilt ungeachtet des Artikels 2 für Steuern jeder
Art und Bezeichnung.
Artikel 25
Verständigungsverfahren
(1) Ist eine Person der Auffassung, dass Maßnahmen eines
Vertragsstaats oder beider Vertragsstaaten für sie zu einer Besteuerung
führen oder führen werden, die diesem Abkommen
nicht entspricht, so kann sie unbeschadet der nach dem innerstaatlichen
Recht dieser Staaten vorgesehenen Rechtsmittel
ihren Fall der zuständigen Behörde des Vertragsstaats, in dem
sie ansässig ist, oder, sofern ihr Fall von Artikel 24 Absatz 1
erfasst wird, der zuständigen Behörde des Vertragsstaats untercalculating
the amount of tax on the remaining income or
capital of such a resident, take into account the exempted
income or capital.
Article 24
Non-discrimination
(1) Nationals of a Contracting State shall not be subjected in
the other Contracting State to any taxation or any requirement
connected therewith which is other or more burdensome than
the taxation and connected requirements to which nationals of
that other State in the same circumstances, especially with
respect to residence, are or may be subjected. This provision
shall, notwithstanding the provisions of Article 1, also apply to
persons who are not residents of one or both of the Contracting
States.
(2) Stateless persons who are residents of a Contracting State
shall not be subjected in either Contracting State to any taxation
or any requirement connected therewith, which is other or more
burdensome than the taxation and connected requirements to
which nationals of the State concerned in the same circumstances
are or may be subjected.
(3) The taxation on a permanent establishment which an
enterprise of a Contracting State has in the other Contracting
State shall not be less favourably levied in that other State than
the taxation levied on enterprises of that other State carrying on
the same activities. This provision shall not be construed as
obliging a Contracting State to grant to residents of the other
Contracting State any personal allowances, reliefs and reductions
for taxation purposes on account of civil status or family
responsibilities which it grants only to its own residents.
(4) Except where the provisions of paragraph 1 of Article 9,
paragraph 7 of Article 11, or paragraph 6 of Article 12, apply,
interest, royalties and other disbursements paid by an enterprise
of a Contracting State to a resident of the other Contracting State
shall, for the purpose of determining the taxable profits of such
enterprise, be deductible under the same conditions as if they
had been paid to a resident of the first-mentioned State. Similarly,
any debts of an enterprise of a Contracting State to a resident
of the other Contracting State shall, for the purpose of determining
the taxable capital of such enterprise, be deductible under
the same conditions as if they had been contracted to a resident
of the first-mentioned State.
(5) Enterprises of a Contracting State, the capital of which is
wholly or partly owned or controlled, directly or indirectly, by one
or more residents of the other Contracting State, shall not be
subjected in the first-mentioned State to any taxation or any
requirement connected therewith which is other or more burdensome
than the taxation and connected requirements to which
other similar enterprises of the first-mentioned State are or may
be subjected.
(6) The provisions of this Article shall, notwithstanding the
provisions of Article 2, apply to taxes of every kind and de -
scription.
Article 25
Mutual Agreement Procedure
(1) Where a person considers that the actions of one or both
of the Contracting States result or will result for him in taxation
not in accordance with the provisions of this Agreement, he may,
irrespective of the remedies provided by the domestic law of
those States, present his case to the competent authority of the
Contracting State of which he is a resident or, if his case comes
under paragraph 1 of Article 24, to that of the Contracting State
of which he is a national. The case must be presented within
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil II Nr. 31, ausgegeben zu Bonn am 8. Dezember 2011 1201
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breiten, dessen Staatsangehöriger sie ist. Der Fall muss innerhalb
von drei Jahren nach der ersten Mitteilung der Maßnahme
unterbreitet werden, die zu einer dem Abkommen nicht ent -
sprechenden Besteuerung führt.
(2) Hält die zuständige Behörde die Einwendung für begründet
und ist sie selbst nicht in der Lage, eine befriedigende Lösung
herbeizuführen, so wird sie sich bemühen, den Fall durch
Verständigung mit der zuständigen Behörde des anderen Vertragsstaats
so zu regeln, dass eine dem Abkommen nicht entsprechende
Besteuerung vermieden wird. Die Verständigungsregelung
ist ungeachtet der Fristen des innerstaatlichen Rechts
der Vertragsstaaten durchzuführen.
(3) Die zuständigen Behörden der Vertragsstaaten werden
sich bemühen, Schwierigkeiten oder Zweifel, die bei der Aus -
legung oder Anwendung des Abkommens entstehen, in gegenseitigem
Einvernehmen zu beseitigen. Sie können auch gemeinsam
darüber beraten, wie eine Doppelbesteuerung in Fällen
vermieden werden kann, die im Abkommen nicht behandelt sind.
(4) Die zuständigen Behörden der Vertragsstaaten können zur
Herbeiführung einer Einigung im Sinne der vorstehenden
Absätze unmittelbar miteinander verkehren, ggf. durch eine aus
ihnen oder ihren Vertretern bestehende gemeinsame Kommis -
sion.
Artikel 26
Informationsaustausch
(1) Die zuständigen Behörden der Vertragsstaaten tauschen
die Informationen aus, die zur Durchführung dieses Abkommens
oder zur Verwaltung bzw. Vollstreckung des innerstaatlichen
Rechts betreffend Steuern jeder Art und Bezeichnung, die für
Rechnung eines Vertragsstaats, eines seiner Länder oder einer
ihrer Gebietskörperschaften erhoben werden, voraussichtlich erheblich
sind, soweit die diesem Recht entsprechende Besteuerung
nicht dem Abkommen widerspricht. Der Informationsaustausch
ist durch Artikel 1 und 2 nicht eingeschränkt.
(2) Alle Informationen, die ein Vertragsstaat gemäß Absatz 1
erhalten hat, sind ebenso geheim zu halten wie die aufgrund des
innerstaatlichen Rechts dieses Staates beschafften Informa -
tionen und dürfen nur den Personen oder Behörden (einschließlich
der Gerichte und der Verwaltungsbehörden) zugänglich
gemacht werden, die mit der Veranlagung oder Erhebung, der
Vollstreckung oder Strafverfolgung oder mit der Entscheidung
von Rechtsmitteln hinsichtlich der in Absatz 1 genannten Steuern
oder mit der Aufsicht darüber befasst sind. Diese Personen oder
Behörden dürfen die Informationen nur für diese Zwecke ver -
wenden. Sie dürfen die Auskünfte in einem öffentlichen Gerichtsverfahren
oder für eine Gerichtsentscheidung offenlegen.
(3) Absätze 1 und 2 sind nicht so auszulegen, als verpflichteten
sie einen Vertragsstaat,
a) für die Erteilung von Informationen Verwaltungsmaßnahmen
durchzuführen, die von den Gesetzen oder der Verwaltungspraxis
dieses oder des anderen Vertragsstaats abweichen;
b) Informationen zu erteilen, die nach den Gesetzen oder im
üblichen Verwaltungsverfahren dieses oder des anderen
Vertragsstaats nicht beschafft werden können;
c) Informationen zu erteilen, die ein Handels-, Industrie-, Gewerbe-
oder Berufsgeheimnis oder ein Geschäftsverfahren
preisgeben würden oder deren Erteilung der öffentlichen Ordnung
(ordre public) widerspräche.
(4) Ersucht ein Vertragsstaat gemäß diesem Artikel um Informationen,
so nutzt der andere Vertragsstaat die ihm zur Ver -
fügung stehenden Möglichkeiten zur Beschaffung der erbetenen
Informationen, selbst wenn dieser andere Staat diese Informationen
für seine eigenen steuerlichen Zwecke nicht benötigt. Die
im vorhergehenden Satz enthaltene Verpflichtung unterliegt den
Beschränkungen gemäß Absatz 3, sofern diese Beschränkungen
einen Vertragsstaat nicht nur deshalb an der Erteilung von
Informationen hindern, weil er kein innerstaatliches steuerliches
Interesse an diesen Informationen hat.
three years from the first notification of the action resulting in
taxation not in accordance with the provisions of the Agreement.
(2) The competent authority shall endeavour, if the objection
appears to it to be justified and if it is not itself able to arrive at a
satisfactory solution, to resolve the case by mutual agreement
with the competent authority of the other Contracting State, with
a view to the avoidance of taxation which is not in accordance
with the Agreement. Any agreement reached shall be imple -
mented notwithstanding any time limits in the domestic law of
the Contracting States.
(3) The competent authorities of the Contracting States shall
endeavour to resolve by mutual agreement any difficulties or
doubts arising as to the interpretation or application of the
Agreement. They may also consult together for the elimination of
double taxation in cases not provided for in the Agreement.
(4) The competent authorities of the Contracting States may
communicate with each other directly, including through a joint
commission consisting of themselves or their representatives, for
the purpose of reaching an agreement in the sense of the
preceding paragraphs.
Article 26
Exchange of Information
(1) The competent authorities of the Contracting States shall
exchange such information as is forseeably relevant for carrying
out the provisions of this Agreement or to the administration or
enforcement of the domestic laws concerning taxes of every kind
and description imposed on behalf of a Contracting State, of a
Land or a political subdivision or local authority thereof, insofar
as the taxation thereunder is not contrary to the Agreement. The
exchange of information is not restricted by Articles 1 and 2.
(2) Any information received under paragraph 1 by a Contracting
State shall be treated as secret in the same manner as
information obtained under the domestic laws of that State and
shall be disclosed only to persons or authorities (including courts
and administrative bodies) concerned with the assessment or
collection of, the enforcement or prosecution in respect of, or the
determination of appeals in relation to the taxes referred to in
paragraph 1 or the oversight of the above. Such persons or
authorities shall use the information only for such purposes. They
may disclose the information in public court proceedings or in
judicial decisions.
(3) In no case shall the provisions of paragraphs 1 and 2 be
construed so as to impose on a Contracting State the obligation:
a) to carry out administrative measures for the supply of information
at variance with the laws and administrative practice
of that or of the other Contracting State;
b) to supply information which is not obtainable under the laws
or in the normal course of the administration of that or of the
other Contracting State;
c) to supply information which would disclose any trade, business,
industrial, commercial or professional secret or trade
process, or information the disclosure of which would be
contrary to public policy (ordre public).
(4) If information is requested by a Contracting State in
accordance with this Article, the other Contracting State shall
use its information gathering measures to obtain the requested
information, even though that other State may not need such
information for its own tax purposes. The obligation contained
in the preceding sentence is subject to the limitations of paragraph
3 except where such limitations would preclude a Contracting
State from supplying information solely because it has
no domestic tax interest in such information.
1202 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil II Nr. 31, ausgegeben zu Bonn am 8. Dezember 2011
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(5) Absatz 3 ist in keinem Fall so auszulegen, als könne ein
Vertragsstaat die Erteilung von Informationen nur deshalb ablehnen,
weil sich die Informationen bei einer Bank, einem sonstigen
Finanzinstitut, einem Bevollmächtigten, Vertreter oder Treuhänder
befinden oder sich auf das Eigentum an einer Person be -
ziehen.
Artikel 27
Amtshilfe bei der Erhebung von Steuern
(1) Die Vertragsstaaten leisten sich gegenseitige Amtshilfe bei
der Erhebung von Steueransprüchen. Diese Amtshilfe ist durch
Artikel 1 und 2 nicht eingeschränkt. Die zuständigen Behörden
der Vertragsstaaten können in gegenseitigem Einvernehmen
regeln, wie dieser Artikel durchzuführen ist.
(2) Der in diesem Artikel verwendete Ausdruck „Steueranspruch“
bedeutet einen Betrag, der auf Grund von Steuern jeder
Art und Bezeichnung, die für Rechnung eines Vertragsstaats,
eines seiner Länder oder einer ihrer Gebietskörperschaften erhoben
werden, geschuldet wird, soweit die Besteuerung diesem
Abkommen oder anderen völkerrechtlichen Übereinkünften,
denen die Vertragsstaaten beigetreten sind, nicht widerspricht,
sowie mit diesem Betrag zusammenhängende Zinsen, Geld -
bußen und Kosten der Erhebung oder Sicherung.
(3) Ist der Steueranspruch eines Vertragsstaats nach dem
Recht dieses Staates vollstreckbar und wird er von einer Person
geschuldet, die zu diesem Zeitpunkt nach dem Recht dieses
Staates die Erhebung nicht verhindern kann, wird dieser Steueranspruch
auf Ersuchen der zuständigen Behörde dieses Staates
für die Zwecke der Erhebung von der zuständigen Behörde des
anderen Vertragsstaats anerkannt. Der Steueranspruch wird vom
anderen Staat nach dessen Rechtsvorschriften über die Voll -
streckung und Erhebung seiner eigenen Steuern erhoben, als
handele es sich bei dem Steueranspruch um einen Steuer -
anspruch des anderen Staates.
(4) Handelt es sich bei dem Steueranspruch eines Vertragsstaats
um einen Anspruch, bei dem dieser Staat nach seinem
Recht Maßnahmen zur Sicherung der Erhebung einleiten kann,
wird dieser Steueranspruch auf Ersuchen der zuständigen Behörde
dieses Staates zum Zwecke der Einleitung von Sicherungsmaßnahmen
von der zuständigen Behörde des anderen
Vertragsstaats anerkannt. Der andere Staat leitet nach seinen
Rechtsvorschriften Sicherungsmaßnahmen in Bezug auf diesen
Steueranspruch ein, als wäre der Steueranspruch ein Steueranspruch
dieses anderen Staates, selbst wenn der Steueranspruch
im Zeitpunkt der Einleitung dieser Maßnahmen im erstgenannten
Staat nicht vollstreckbar ist oder von einer Person geschuldet
wird, die berechtigt ist, die Erhebung zu verhindern.
(5) Ungeachtet der Absätze 3 und 4 unterliegt ein von einem
Vertragsstaat für Zwecke der Absätze 3 oder 4 anerkannter Steueranspruch
als solcher in diesem Staat nicht den Verjährungsfristen
oder den Vorschriften über die vorrangige Behandlung
eines Steueranspruchs nach dem Recht dieses Staates. Ferner
hat ein Steueranspruch, der von einem Vertragsstaat für Zwecke
der Absätze 3 oder 4 anerkannt wurde, in diesem Staat nicht
den Vorrang, den dieser Steueranspruch nach dem Recht des
anderen Vertragsstaats hat.
(6) Verfahren im Zusammenhang mit dem Bestehen, der
Gültigkeit oder der Höhe des Steueranspruchs eines Vertragsstaats
können nicht bei den Gerichten oder Verwaltungsbe -
hörden des anderen Vertragsstaats eingeleitet werden.
(7) Verliert der betreffende Steueranspruch, nachdem das Ersuchen
eines Vertragsstaats nach den Absätzen 3 oder 4 gestellt
wurde und bevor der andere Vertragsstaat den betreffenden
Steueranspruch erhoben und an den erstgenannten Staat ausgezahlt
hat,
a) im Falle eines Ersuchens nach Absatz 3 seine Eigenschaft als
Steueranspruch des erstgenannten Staates, der nach dem
Recht dieses Staates vollstreckbar ist und von einer Person
(5) In no case shall the provisions of paragraph 3 be construed
to permit a Contracting State to decline to supply information
solely because the information is held by a bank, other financial
institution, nominee or person acting in an agency or a fiduciary
capacity or relates to ownership interests in a person.
Article 27
Assistance in the Collection of Taxes
(1) The Contracting States shall lend assistance to each
other in the collection of revenue claims. This assistance is not
restricted by Articles 1 and 2. The competent authorities of the
Contracting States may by mutual agreement settle the mode of
application of this Article.
(2) The term “revenue claim” as used in this Article means an
amount owed in respect of taxes of every kind and description
imposed on behalf of a Contracting State, of a Land or a political
subdivision or local authority thereof, insofar as the taxation
thereunder is not contrary to this Agreement or any other
instrument to which the Contracting States are parties, as well
as interest, administrative penalties and costs of collection or
conservancy related to such amount.
(3) When a revenue claim of a Contracting State is enforceable
under the laws of that State and is owed by a person who,
at that time, cannot, under the laws of that State, prevent its collection,
that revenue claim shall, at the request of the competent
authority of that State, be accepted for purposes of collection by
the competent authority of the other Contracting State. That
revenue claim shall be collected by that other State in
accordance with the provisions of its laws applicable to the
enforcement and collection of its own taxes as if the revenue
claim were a revenue claim of that other State.
(4) When a revenue claim of a Contracting State is a claim in
respect of which that State may, under its law, take measures of
conservancy with a view to ensure its collection, that revenue
claim shall, at the request of the competent authority of that
State, be accepted for purposes of taking measures of conservancy
by the competent authority of the other Contracting State.
That other State shall take measures of conservancy in respect of
that revenue claim in accordance with the provisions of its laws
as if the revenue claim were a revenue claim of that other State
even if, at the time when such measures are applied, the revenue
claim is not enforceable in the first-mentioned State or is owed
by a person who has a right to prevent its collection.
(5) Notwithstanding the provisions of paragraphs 3 and 4, a
revenue claim accepted by a Contracting State for purposes of
paragraph 3 or 4 shall not, in that State, be subject to the time
limits or accorded any priority applicable to a revenue claim
under the laws of that State by reason of its nature as such. In
addition, a revenue claim accepted by a Contracting State for the
purposes of paragraph 3 or 4 shall not, in that State, have any
priority applicable to that revenue claim under the laws of the
other Contracting State.
(6) Proceedings with respect to the existence, validity or the
amount of a revenue claim of a Contracting State shall not be
brought before the courts or administrative bodies of the other
Contracting State.
(7) Where, at any time after a request has been made by a
Contracting State under paragraph 3 or 4 and before the other
Contracting State has collected and remitted the relevant
revenue claim to the first-mentioned State, the relevant revenue
claim ceases to be
a) in the case of a request under paragraph 3, a revenue claim
of the first-mentioned State that is enforceable under the
laws of that State and is owed by a person who, at that time,
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geschuldet wird, die zu diesem Zeitpunkt nach dem Recht
dieses Staates die Erhebung nicht verhindern kann, oder
b) im Falle eines Ersuchens nach Absatz 4 seine Eigenschaft als
Steueranspruch des erstgenannten Staates, für den dieser
Staat nach seinem Recht Maßnahmen zur Sicherung der
Erhebung einleiten kann,
teilt die zuständige Behörde des erstgenannten Staates dies der
zuständigen Behörde des anderen Staates unverzüglich mit und
nach Wahl des anderen Staates setzt der erstgenannte Staat das
Ersuchen entweder aus oder nimmt es zurück.
(8) Dieser Artikel ist nicht so auszulegen, als verpflichte er
einen Vertragsstaat,
a) Verwaltungsmaßnahmen durchzuführen, die von den Ge -
setzen und der Verwaltungspraxis dieses oder des anderen
Vertragsstaats abweichen;
b) Maßnahmen durchzuführen, die der öffentlichen Ordnung
(ordre public) widersprächen;
c) Amtshilfe zu leisten, wenn der andere Vertragsstaat nicht alle
angemessenen Maßnahmen zur Erhebung oder Sicherung,
die nach seinen Gesetzen oder seiner Verwaltungspraxis
möglich sind, ausgeschöpft hat;
d) Amtshilfe in Fällen zu leisten, in denen der Verwaltungsaufwand
für diesen Staat in einem eindeutigen Missverhältnis zu
dem Nutzen steht, den der andere Vertragsstaat dadurch
erlangt.
Artikel 28
Verfahrensregeln für die Quellenbesteuerung
(1) Werden in einem Vertragsstaat die Steuern von Dividenden,
Zinsen, Lizenzgebühren oder sonstigen von einer im anderen
Vertragsstaat ansässigen Person bezogenen Einkünften
im Abzugsweg erhoben, so wird das Recht des erstgenannten
Staates zur Vornahme des Steuerabzugs zu dem nach seinem
innerstaatlichen Recht vorgesehenen Satz durch dieses Abkommen
nicht berührt. Die im Abzugsweg erhobene Steuer ist auf
Antrag des Steuerpflichtigen zu erstatten, wenn und soweit sie
durch das Abkommen ermäßigt wird oder entfällt.
(2) Die Anträge auf Erstattung müssen vor dem Ende des
vierten auf das Kalenderjahr der Festsetzung der Abzugsteuer
auf die Dividenden, Zinsen, Lizenzgebühren oder anderen Einkünfte
folgenden Jahres eingereicht werden.
(3) Ungeachtet des Absatzes 1 wird jeder Vertragsstaat
Verfahren dafür schaffen, dass Zahlungen von Einkünften, die
nach diesem Abkommen im Quellenstaat keiner oder nur einer
ermäßigten Steuer unterliegen, ohne oder nur mit dem Steuerabzug
erfolgen können, der im jeweiligen Artikel vorgesehen ist.
(4) Der Vertragsstaat, aus dem die Einkünfte stammen, kann
eine Bescheinigung der zuständigen Behörde über die Ansässigkeit
in dem anderen Vertragsstaat verlangen.
(5) Die zuständigen Behörden können in gegenseitigem Einvernehmen
die Durchführung dieses Artikels regeln und gegebenenfalls
andere Verfahren zur Durchführung der im Abkommen
vorgesehenen Steuerermäßigungen oder -befreiungen festlegen.
Artikel 29
Anwendung des Abkommens in bestimmten Fällen
Dieses Abkommen ist nicht so auszulegen, als hindere es
einen Vertragsstaat, seine innerstaatlichen Rechtsvorschriften zur
Verhinderung der Steuerumgehung oder Steuerhinterziehung
anzuwenden. Führt die vorstehende Bestimmung zu einer
Doppelbesteuerung, konsultieren die zuständigen Behörden
einander nach Artikel 25 Absatz 3, wie die Doppelbesteuerung
zu vermeiden ist.
cannot, under the laws of that State, prevent its collection,
or
b) in the case of a request under paragraph 4, a revenue claim
of the first-mentioned State in respect of which that State
may, under its laws, take measures of conservancy with a
view to ensure its collection
the competent authority of the first-mentioned State shall
promptly notify the competent authority of the other State of that
fact and, at the option of the other State, the first-mentioned
State shall either suspend or withdraw its request.
(8) In no case shall the provisions of this Article be construed
so as to impose on a Contracting State the obligation:
a) to carry out administrative measures at variance with the laws
and administrative practice of that or of the other Contracting
State;
b) to carry out measures which would be contrary to public
policy (ordre public);
c) to provide assistance if the other Contracting State has not
pursued all reasonable measures of collection or conser -
vancy, as the case may be, available under its laws or administrative
practice;
d) to provide assistance in those cases where the administrative
burden for that State is clearly disproportionate to the
benefit to be derived by the other Contracting State.
Article 28
Procedural Rules for Taxation at Source
(1) If in one of the Contracting States the taxes on dividends,
interest, royalties or other items of income derived by a person
who is a resident of the other Contracting State are levied by
withholding at source, the right of the first-mentioned State to
apply the withholding of tax at the rate provided under its
domestic law shall not be affected by the provisions of this
Agreement. The tax withheld at source shall be refunded on
application by the taxpayer if and to the extent that it is reduced
by this Agreement or ceases to apply.
(2) Refund applications must be submitted by the end of the
fourth year following the calendar year in which the withholding
tax was applied to the dividends, interest, royalties or other items
of income.
(3) Notwithstanding paragraph 1, each Contracting State shall
provide for procedures to the effect that payments of income
subject under this Agreement to no tax or only to reduced tax in
the state of source may be made without deduction of tax or with
deduction of tax only at the rate provided in the relevant Article.
(4) The Contracting State in which the items of income arise
may ask for a certificate by the competent authority on the
residence in the other Contracting State.
(5) The competent authorities may by mutual agreement implement
the provisions of this Article and if necessary establish
other procedures for the implementation of tax reductions or
exemptions provided for under this Agreement.
Article 29
Application of the Agreement in Special Cases
This Agreement shall not be interpreted to mean that a
Contracting State is prevented from applying its domestic legal
provisions on the prevention of tax evasion or tax avoidance. If
the foregoing provision results in double taxation, the competent
authorities shall consult each other pursuant to Article 25 paragraph
3 on how to avoid double taxation.
1204 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil II Nr. 31, ausgegeben zu Bonn am 8. Dezember 2011
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Artikel 30
Mitglieder diplomatischer Missionen und
konsularischer Vertretungen
Dieses Abkommen berührt nicht die steuerlichen Vorrechte,
die den Mitgliedern diplomatischer Missionen und konsularischer
Vertretungen nach den allgemeinen Regeln des Völkerrechts
oder aufgrund besonderer Übereinkünfte zustehen.
Artikel 31
Protokoll
Das angefügte Protokoll ist Bestandteil dieses Abkommens.
Artikel 32
Inkrafttreten
(1) Dieses Abkommen bedarf der Ratifikation; die Ratifi -
kationsurkunden werden so bald wie möglich in Tirana ausgetauscht.
(2) Das Abkommen tritt am Tag des Austausches der Ratifikationsurkunden
in Kraft und ist in beiden Vertragsstaaten anzuwenden
a) bei den im Abzugsweg erhobenen Steuern auf die Beträge,
die am oder nach dem 1. Januar des Kalenderjahrs gezahlt
werden, das dem Jahr folgt, in dem das Abkommen in Kraft
getreten ist;
b) bei den übrigen Steuern auf die Steuern, die für Zeiträume
ab dem 1. Januar des Kalenderjahrs erhoben werden, das
auf das Jahr folgt, in dem das Abkommen in Kraft getreten
ist.
Artikel 33
Kündigung
Dieses Abkommen bleibt auf unbestimmte Zeit in Kraft, jedoch
kann jeder der Vertragsstaaten bis zum 30. Juni eines jeden
Kalenderjahrs nach Ablauf von fünf Jahren, vom Tag des Inkrafttretens
an gerechnet, das Abkommen gegenüber dem anderen
Vertragsstaat auf diplomatischem Weg schriftlich kündigen; in
diesem Fall ist das Abkommen nicht mehr anzuwenden
a) bei den im Abzugsweg erhobenen Steuern auf die Beträge,
die am oder nach dem 1. Januar des Kalenderjahrs gezahlt
werden, das auf das Kündigungsjahr folgt;
b) bei den übrigen Steuern auf die Steuern, die für Zeiträume ab
dem 1. Januar des Kalenderjahrs erhoben werden, das auf
das Kündigungsjahr folgt.
Maßgebend für die Berechnung der Frist ist der Tag des Eingangs
der Kündigung bei dem anderen Vertragsstaat.
Geschehen zu Berlin am 6. April 2010 in zwei Urschriften, jede
in deutscher, albanischer und englischer Sprache, wobei jeder
Wortlaut verbindlich ist. Bei unterschiedlicher Auslegung des
deutschen und des albanischen Wortlauts ist der englische Wortlaut
maßgebend.
Article 30
Members
of Diplomatic Missions and Consular Posts
Nothing in this Agreement shall affect the fiscal privileges of
members of diplomatic missions or consular posts under the
general rules of international law or under the provisions of
special agreements.
Article 31
Protocol
The attached Protocol shall be an integral part of this Agreement.
Article 32
Entry into Force
(1) This Agreement shall be ratified; the instruments of ratifi -
cation shall be exchanged as soon as possible in Tirana.
(2) The Agreement shall enter into force on the day of the
exchange of the instruments of ratification and shall have effect
in both Contracting States:
a) in the case of taxes withheld at source, in respect of amounts
paid on or after the first day of January of the calendar year
next following that in which the Agreement entered into force;
b) in the case of other taxes, in respect of taxes levied for
periods beginning on or after the first day of January of the
calendar year next following that in which the Agreement
entered into force.
Article 33
Termination
This Agreement shall continue in effect for an unlimited
period but either of the Contracting States may, on or before the
thirtieth day of June in any calendar year beginning after the
expiration of a period of five years from the date of its entry into
force, give the other Contracting State, through diplomatic
channels, written notice of termination and, in such event, this
Agreement shall cease to have effect:
a) in the case of taxes withheld at source, in respect of amounts
paid on or after the first day of January of the calendar year
next following that in which notice of termination is given;
b) in the case of other taxes, in respect of taxes levied for
periods beginning on or after the first day of January of
the calendar year next following that in which notice of
termination is given.
The date of receipt of such notice by the other Contracting State
shall be definitive for the determination of the deadline.
Done at Berlin on 6 April 2010 in two originals, each in the
German, Albanian and English languages, all three texts being
authentic. In the case of divergent interpretation of the German
and the Albanian texts, the English text shall prevail.
Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil II Nr. 31, ausgegeben zu Bonn am 8. Dezember 2011 1205
Für die Bundesrepublik Deutschland
For the Federal Republic of Germany
P. Ammo n
Für die Republik Albanien
For the Republic of Albania
I b r a h imi
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1206 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil II Nr. 31, ausgegeben zu Bonn am 8. Dezember 2011
Die Bundesrepublik Deutschland und die Republik Albanien
haben ergänzend zum Abkommen vom 6. April 2010 zur Vermeidung
der Doppelbesteuerung und der Steuerverkürzung auf dem
Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen die
nachstehenden Bestimmungen vereinbart, die Bestandteil des
Abkommens sind:
1. Zu Artikel 7:
a) Verkauft ein Unternehmen eines Vertragsstaats durch eine
Betriebsstätte im anderen Vertragsstaat Güter oder Waren
oder übt es dort eine Geschäftstätigkeit aus, so werden die
Gewinne dieser Betriebsstätte nicht auf der Grundlage des
vom Unternehmen hierfür erzielten Gesamtbetrags sondern
nur auf der Grundlage des Betrags ermittelt, der der tatsächlichen
Verkaufs- oder Geschäftstätigkeit der Betriebsstätte
zuzurechnen ist.
b) Hat ein Unternehmen eine Betriebsstätte im anderen Vertragsstaat,
so werden im Fall von Verträgen, insbesondere
über Entwürfe, Lieferungen, Einbau oder Bau von gewerb -
lichen, kaufmännischen oder wissenschaftlichen Ausrüstungen
oder Einrichtungen, oder von öffentlichen Aufträgen, die
Gewinne dieser Betriebsstätte nicht auf der Grundlage des
Gesamtvertragspreises sondern nur auf der Grundlage des
Teils des Vertrages ermittelt, der tatsächlich von der Betriebsstätte
in dem Vertragsstaat durchgeführt wird, in dem die
Betriebsstätte liegt. Gewinne aus der Lieferung von Waren an
die Betriebsstätte oder Gewinne im Zusammenhang mit dem
Teil des Vertrages, der in dem Vertragsstaat durchgeführt
wird, in dem der Sitz des Stammhauses des Unternehmens
liegt, können nur in diesem Staat besteuert werden.
The Federal Republic of Germany and the Republic of Albania
have in addition to the Agreement of 6 April 2010 for the Avoidance
of Double Taxation and of Tax Evasion with respect to
Taxes on Income and on Capital agreed on the following provisions,
which shall form an integral part of the said Agreement:
1. With reference to Article 7:
a) Where an enterprise of a Contracting State sells goods or
merchandise or carries on business in the other Contracting
State through a permanent establishment situated therein,
the profits of that permanent establishment shall not be
determined on the basis of the total amount received therefore
by the enterprise but only on the basis of the amount
which is attributable to the actual activity of the permanent
establishment for such sales or business.
b) In the case of contracts, in particular for the survey, supply,
installation or construction of industrial, commercial or
scientific equipment or premises, or of public works, where
the enterprise has a permanent establishment in the other
Contracting State, the profits of such permanent establishment
shall not be determined on the basis of the total amount
of the contract, but only on the basis of that part of the
contract which is effectively carried out by the permanent
establishment in the Contracting State in which it is situated.
Profits derived from the supply of goods to that permanent
establishment or profits related to the part of the contract
which is carried out in the Contracting State in which the
head office of the enterprise is situated shall be taxable only
in that State.
Protokoll
zum Abkommen
zwischen der Bundesrepublik Deutschland
und der Republik Albanien
zur Vermeidung der Doppelbesteuerung und der Steuerverkürzung
auf dem Gebiet der Steuern vom Einkommen und vom Vermögen
vom 6. April 2010
Protocol
to the Agreement
between the Federal Republic of Germany
and the Republic of Albania
for the Avoidance of Double Taxation and of Tax Evasion
with Respect to Taxes on Income and on Capital
signed on 6 April 2010
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Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil II Nr. 31, ausgegeben zu Bonn am 8. Dezember 2011 1207
2. Zu den Artikeln 7, 12 und 14:
Vergütungen für technische Dienstleistungen einschließlich
Studien oder Entwürfe wissenschaftlicher, geologischer oder
technischer Art oder für Konstruktionsverträge einschließlich
dazugehöriger Blaupausen oder für Beratungs- oder Überwachungstätigkeit
gelten nicht als Lizenzgebühren nach Artikel 12,
sondern als Vergütungen, auf die Artikel 7 beziehungsweise
Artikel 14 des Abkommens anzuwenden ist.
3. Zu Artikel 10:
Der Ausdruck „Dividenden“ umfasst auch Ausschüttungen auf
Anteilscheine an einem Investmentvermögen.
4. Zu den Artikeln 10 und 11:
Ungeachtet der Artikel 10 und 11 können Dividenden und Zinsen
in dem Vertragsstaat, aus dem sie stammen, nach dem
Recht dieses Staates besteuert werden, wenn sie
a) auf Rechten oder Forderungen mit Gewinnbeteiligung, einschließlich
der Einkünfte eines stillen Gesellschafters aus seiner
Beteiligung als stiller Gesellschafter oder der Einkünfte
aus partiarischen Darlehen oder Gewinnobligationen im
Sinne des Steuerrechts Deutschlands, beruhen und
b) bei der Ermittlung der Gewinne des Schuldners der Dividenden
oder Zinsen abzugsfähig sind.
5. Zu Artikel 15:
Die Bestimmungen von Artikel 15 Absatz 2 finden keine Anwendung
auf Vergütungen für Arbeit im Rahmen gewerbsmäßiger
Arbeitnehmerüberlassung.
6. Zu Artikel 26:
Falls nach Maßgabe des innerstaatlichen Rechts aufgrund dieses
Abkommens personenbezogene Daten übermittelt werden,
gelten ergänzend die nachfolgenden Bestimmungen unter
Beachtung der für jeden Vertragsstaat geltenden Rechtsvorschriften:
a) Die Verwendung der Daten durch die empfangende Stelle ist
nur zu dem angegebenen Zweck und nur zu den durch
die übermittelnde Stelle vorgeschriebenen Bedingungen zulässig.
b) Die empfangende Stelle unterrichtet die übermittelnde Stelle
auf Ersuchen über die Verwendung der übermittelten Daten
und über die dadurch erzielten Ergebnisse.
c) Personenbezogene Daten dürfen nur an die zuständigen Stellen
übermittelt werden. Die weitere Übermittlung an andere
Stellen darf nur mit vorheriger Zustimmung der übermittelnden
Stelle erfolgen.
d) Die übermittelnde Stelle ist verpflichtet, auf die Richtigkeit der
zu übermittelnden Daten sowie auf die Erforderlichkeit und
Verhältnismäßigkeit in Bezug auf den mit der Übermittlung
verfolgten Zweck zu achten. Dabei sind die nach dem jeweils
innerstaatlichen Recht geltenden Übermittlungsverbote zu
beachten. Erweist sich, dass unrichtige Daten oder Daten,
die nicht übermittelt werden durften, übermittelt worden sind,
so ist dies der empfangenden Stelle unverzüglich mitzuteilen.
Diese ist verpflichtet, die Berichtigung oder Löschung solcher
Daten unverzüglich vorzunehmen.
e) Dem Betroffenen ist auf Antrag über die zu seiner Person
übermittelten Daten sowie über den vorgesehenen Verwendungszweck
Auskunft zu erteilen. Eine Verpflichtung zur
Auskunftserteilung besteht nicht, soweit eine Abwägung
ergibt, dass das öffentliche Interesse, die Auskunft nicht zu
erteilen, das Interesse des Betroffenen an der Auskunfts -
erteilung überwiegt. Im Übrigen richtet sich das Recht des
Betroffenen, über die zu seiner Person vorhandenen Daten
Auskunft zu erhalten, nach dem innerstaatlichen Recht des
Vertragsstaats, in dessen Hoheitsgebiet die Auskunft beantragt
wird.
2. With reference to Articles 7, 12 and 14:
Payments received as a consideration for technical services, including
studies or surveys of a scientific, geological or technical
nature, or for engineering contracts including blue prints related
thereto, or for consultancy or supervisory services shall not be
considered as royalties under Article 12, but shall be deemed to
be payments to which the provisions of Article 7 or 14 of the
Agreement, as the case may be, shall apply.
3. With reference to Article 10:
The term “dividends” shall also include distributions on certificates
of an investment fund or investment trust.
4. With reference to Articles 10 and 11:
Notwithstanding the provisions of Article 10 and 11 of this Agreement,
dividends and interest may be taxed in the Contracting
States in which they arise, and according to the law of that State,
a) if they are derived from rights or debt claims carrying a right
to participate in profits, including income derived by a silent
partner (“stiller Gesellschafter”) from his participation as
such, or from a loan with an interest rate linked to borrower’s
profit (“partiarisches Darlehen”) or from profit sharing bonds
(“Gewinnobligationen”) within the meaning of the tax law of
Germany and
b) under the condition that they are deductible in the determination
of profits of the debtor of such income.
5. With reference to Article 15:
The provisions of paragraph 2 of Article 15 shall not apply to
remuneration for employment within the framework of professional
hiring out of labour.
6. With reference to Article 26:
If in accordance with domestic law personal data are exchanged
under this Agreement, the following additional provisions shall
apply subject to the legal provisions in effect for each Contracting
State:
a) The receiving agency may use such data only for the stated
purpose and shall be subject to the conditions prescribed by
the supplying agency.
b) The receiving agency shall on request inform the supplying
agency about the use of the supplied data and the results
achieved thereby.
c) Personal data may be supplied only to the responsible
agencies. Any subsequent supply to other agencies may be
effected only with the prior approval of the supplying agency.
d) The supplying agency shall be obliged to ensure that the data
to be supplied are accurate and that they are necessary for
and proportionate to the purpose for which they are supplied.
Any bans on data supply prescribed under applicable domestic
law shall be observed. If it emerges that inaccurate
data or data which should not have been supplied have been
supplied, the receiving agency shall be informed of this without
delay. That agency shall be obliged to correct or erase
such data without delay.
e) Upon application the person concerned shall be informed of
the supplied data relating to him and of the use to which such
data are to be put. There shall be no obligation to furnish this
information if on balance it turns out that the public interest in
withholding it outweighs the interest of the person concerned
in receiving it. In all other respects, the right of the person
concerned to be informed of the existing data relating to him
shall be governed by the domestic law of the Contracting
State in whose sovereign territory the application for the information
is made.
Das Bundesgesetzblatt im Internet: www.bundesgesetzblatt.de | Ein Service des Bundesanzeiger Verlag www.bundesanzeiger-verlag.de
1208 Bundesgesetzblatt Jahrgang 2011 Teil II Nr. 31, ausgegeben zu Bonn am 8. Dezember 2011
f) Wird jemand infolge von Übermittlungen im Rahmen des
Datenaustauschs nach diesem Abkommen rechtswidrig geschädigt,
haftet ihm hierfür die empfangende Stelle nach
Maßgabe ihres innerstaatlichen Rechts. Sie kann sich im
Verhältnis zum Geschädigten zu ihrer Entlastung nicht darauf
berufen, dass der Schaden durch den übermittelnden Staat
verursacht worden ist.
g) Soweit das für die übermittelnde Stelle geltende innerstaat -
liche Recht in Bezug auf die übermittelten personenbezogenen
Daten besondere Löschungsvorschriften vorsieht, weist
diese Stelle die empfangende Stelle darauf hin. Unabhängig
von diesem Recht sind die übermittelten personenbezogenen
Daten zu löschen, sobald sie für den Zweck, für den sie
übermittelt worden sind, nicht mehr erforderlich sind.
h) Die übermittelnde und die empfangende Stelle sind verpflichtet,
die Übermittlung und den Empfang von personenbe -
zogenen Daten aktenkundig zu machen.
i) Die übermittelnde und die empfangende Stelle sind verpflichtet,
die übermittelten personenbezogenen Daten wirksam
gegen unbefugten Zugang, unbefugte Veränderung und unbefugte
Bekanntgabe zu schützen.
f) The receiving agency shall bear liability in accordance with
its domestic laws in relation to any person suffering unlawful
damage as a result of supply under the exchange of data pursuant
to this Agreement. In relation to the damaged person,
the receiving agency may not plead to its discharge that the
damage had been caused by the supplying agency.
g) Where the domestic law of the supplying agency contains
special provisions for the deletion of the personal data supplied,
that agency shall inform the receiving agency accordingly.
Irrespective of such law, supplied personal data shall
be erased once they are no longer required for the purpose
for which they were supplied.
h) The supplying and the receiving agencies shall be obliged to
keep official records of the supply and receipt of personal
data.
i) The supplying and the receiving agencies shall be obliged to
take effective measures to protect the personal data supplied
against unauthorised access, unauthorised alteration and
unauthorised disclosure.
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